Stella McCartney auf der Fashion Week Etwas Glamour und ein guter Ratschlag

Eine Mode-Metropole ist Berlin noch lange nicht. Die Modehauskette Peek & Cloppenburg will das mit einem Designer-Nachwuchswettbewerb ändern. Von Stella McCartney bekamen die Jung-Stars Tipps für den eigenen Erfolg.

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An der Seite von Vogue-Chefredakteurin Christiane Arp (links) und P&C-Chef John Cloppenburg sorgt Designerin Stella McCartney für Glamour auf der Berliner Fashion Week. Quelle: dpa

Berlin Es ist nicht leicht für Berlin in der internationalen Modeglamour-Welt für Aufmerksamkeit zu sorgen. Am Donnerstag gelang es zumindest für ein paar Stunden: Die britische Desginerin Stella McCartney kam im roten Hosenanzug und auf Einladung von Peek & Cloppenburg ins ehemalige Kaufhaus Jandorf. Die Tochter von Paul McCartney betreute den P&C-Wettbewerb „Designer for Tomorrow“.

Der Wettbewerb, den die Düsseldorfer Textilkette zum zehnten Mal veranstaltet, soll den Designnachwuchs in der Mode fördern. Das versuchen auch der Lobby-Verband German Fashion Council (FCG) sowie der Berliner Modesalon. Nach dem Motto: Wenn es schon heute so wenig international erfolgreiche, berühmte deutsche Designer gibt, dann wollen wir dafür sorgen, dass es vielleicht in zehn Jahren besser aussieht.

Die fünf Kandidaten, die sich von 200 für die Modenschau in Berlin qualifiziert haben, bringen zum Teil sehr Gewagtes und wenig Alltagstaugliches auf den Laufsteg. Die Ungarin Fanni Varga lässt bei ihren Kreationen BHs und Strapse durchblitzen. Die gebürtige Essenerin Lara Krude erfreut sich an extrem ausladenden Mänteln und Jacken, die fast wie Gewänder wirken.

Die 29-jährige Krude gewinnt am Ende der einstündigen Show die Förderung von P&C. Das heißt, sie wird ein Jahr lang dabei unterstützt, ihre Kollektion zu professionalisieren, um dann Teile daraus bei P&C zu verkaufen - wie die Britin Edda Gimnes, die den Wettbewerb im vergangenen Jahr gewonnen hat. „Wir werden eine kleine Kollektion von Edda Gimnes demnächst in unseren Häusern verkaufen“, sagte John Cloppenburg, der Sprecher des Düsseldorfer Textilunternehmens, dem Handelsblatt.

P&C investiert nach eigenen Angaben jedes Jahr einen höheren sechsstelligen Betrag in den Wettbewerb. „Uns fehlen in Deutschland große Namen im Modedesign“, begründet Cloppenburg sein Engagement. Er will helfen, dass sich das langfristig ändert. Deutschland habe noch einen großen Nachholbedarf gegenüber Metropolen wie Paris, London oder Mailand.

Der Düsseldorfer sieht sich im eigenen Haus in der Rolle desjenigen, „der die Träume auf die Fläche bringt“. Das heißt aber nicht, dass er für wildes Experimentieren zu haben ist. „Der ordentliche Kaufmann muss sich auf das konzentrieren, was er kann“, lautet sein Motto. Und das heißt bei P&C ein breites Sortiment an Kleidung anzubieten, dass sich auch verkaufen lässt.

Cloppenburg will trotz des großen Umbruchs in der Modebranche aber daran festhalten, junges Design auch in den nächsten Jahren zu fördern. „Wir reden aber mit anderen, ob wir bei der Nachwuchsförderung künftig zusammenarbeiten können“, kündigt Cloppenburg an. Die anderen, das sind der German Fashion Council und der Berliner Mode Salon.

Stella McCartney wird es gerne hören. Sie will dem Nachwuchs auch künftig ihre Werte vermitteln: nachhaltiges faires Denken und Handeln. „Wir können Nachhaltigkeit und kommerziellen Erfolg miteinander verbinden“, gab sie den jungen Designern mit auf den Weg, ehe sie nach einem Imbiss mit Gästen von P&C in einem lauschigen Restaurant in einem Berliner Hinterhof wieder verschwand.

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