Strategiewirrwarr Fliegt Metro aus dem Dax?

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Wichtig: Handelsvolumen und Marktkapitalisierung

Die Tricks von Media Markt
Illustration Media Markt Quelle: Illustration: Torsten Wolber
Illustration Regalplatz für hochauflösende Fernsehgeräte Media Markt Quelle: Illustration: Torsten Wolber
Illustration Werbelogos von Top-Elektronikmarken an den Wänden Media Markt Quelle: Illustration: Torsten Wolber
Illustration Internet-Ecke Media Markt Quelle: Illustration: Torsten Wolber
Illustration Promotioninsel für Mobilfunk Media Markt Quelle: Illustration: Torsten Wolber
Illustration Lockangebote Media Markt Quelle: Illustration: Torsten Wolber
Illustration Trittspuren auf dem Fußboden Media Markt Quelle: Illustration: Torsten Wolber

Zwei Kriterien werden über den Klassenerhalt entscheiden: das Handelsvolumen der Metro-Aktie und die Marktkapitalisierung. Vor allem die Marktkapitalisierung könnte zum Problem werden. Denn zu ihr zählt nach den Regeln des Arbeitskreises Aktienindizes nur der Wert der Aktien im Streubesitz. Im Fall Metro sind das jene 40,2 Prozent der Aktien, die nicht von den Großaktionären Otto Beisheim und den Familien Haniel und Schmidt-Ruthenbeck gehalten werden. Derzeit rangiert Metro bei der relevanten Marktkapitalisierung nach Berechnung des Bankhauses Close Brothers Seydler weit abgeschlagen auf Platz 38 der größten Aktiengesellschaften.

Das allein würde zwar noch nicht für einen Dax-Rausschmiss ausreichen. Zugleich hat sich aber der Autozulieferer Continental bei der Marktkapitalisierung auf Rang 26 und beim Handelsvolumen auf Platz 27 vorgearbeitet und würde damit zurzeit die Bedingungen für einen regulären Aufstieg erfüllen. Im Klartext: Gelingt es Metro-Vorstandschef Koch nicht zügig, den Kurs zu steigern, sieht es finster aus.

Eine Möglichkeit, den Kurs zu beleben, wäre die Trennung von Unternehmenstöchtern wie Real und Kaufhof. Doch die Hoffnung, dass das gelingt, ist gering, nachdem Verkäufe zuletzt regelmäßig an- und wieder abmoderiert wurden. „Das Vertrauen der Investoren ist weg“, konstatierte Ingo Speich, Fondsmanager von Union Investment, bei der Hauptversammlung des Konzerns am Mittwoch und verweigerte den Konzerngremien die Entlastung.

„Nach heutigem Stand ist Metro am ehesten von einem Abstieg im September bedroht“, sagt Silke Schlünsen von Close Brothers Seydler. Allenfalls Volkswagen könnte den Düsseldorfern noch zu einer Gnadenfrist verhelfen. Die Wolfsburger verleiben sich derzeit den Lastwagenhersteller MAN ein. Sinkt der Streubesitz von MAN nochmals deutlich, könnte Continental anstelle von Metro den Münchner Nutzfahrzeugbauer aus dem Dax werfen. „Metro und MAN dürften sich im Herbst ein Kopf an Kopf rennen um den Abstieg liefern“, erwartet Indexexperte Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg.

Selbst wenn MAN weichen müsste, wäre die Gefahr für den Handelskonzern wohl nur vorübergehend gebannt. Mit dem Spezialchemiekonzern Lanxess steht ein weiterer Dax-Aspirant bereit. Und falls der Essener Chemieriese Evonik tatsächlich seinen lang geplanten Börsengang wagt, betritt – je nach Umfang der Aktienemission – neben Conti und Lanxess noch ein dritter Dax-Anwärter das Parkett.

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