Strecken, Catering, Schokolade Wie Air Berlin in den Angeboten der Konkurrenz weiterlebt

Air Berlin ist abgewickelt, ihr Besitz versteigert. Und doch dient die Pleite-Flieger so mancher Airline hier und dort weiter als Vorbild.

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Air Berlin: Diese Konkurrenten kupfern beim Pleite-Flieger ab Quelle: Reuters

Frankfurt Air Berlin lebt weiter. Nicht nur die meisten Strecken der insolventen Airlines sind mittlerweile wieder besetzt. Auch die Flugzeuge mit dem rot-weißen Logo am Leitwerk sind zuweilen immer noch an deutschen Flughäfen zu sehen – freilich im Dienste anderer Airlines.

Und noch an ganz anderer Stelle werden die Erinnerungen an die einst zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft wach gehalten. So verkauft Tuifly, die Tochtergesellschaft des Reisekonzerns Tui, jetzt Currywurst an Bord. Sie war jahrelang eines der Kennzeichen von Air Berlin.

„Wir setzen bei unserem neuen Catering-Angebot vor allem auf Klassiker, die bei Klein und Groß beliebt sind und beziehen in unsere Auswahl immer wieder die Wünsche unserer Kunden mit ein“, wird Roland Keppler, der Vorsitzende der Geschäftsführung der TUIfly GmbH. in der Presseerklärung von Tuifly zitiert.

Ob die Wurst eine Reminiszenz an Air Berlin ist, ist nicht bekannt. Fest steht: Joachim Hunold, langjähriger CEO und Aktionär der Airline, war bekennender Fan des Gerichts. Auch auf vielen Veranstaltungen von Air Berlin gab es die obligatorische Currywurst, angeblich nach dem Rezept des Sylter Sanisbar-Eigentümers Herbert Seckler.

Die Wurst ist nicht das einzige „Markenzeichen“ der früheren Air Berlin, das ein Comeback erlebt. So verteilt Lufthansa seit einigen Monaten auf bestimmten Flügen eine Abschiedsschokolade beim Aussteigen.

Auch wenn das Täfelchen in Lufthansa-Gelb gehalten ist - in Vielfliegerforen wird natürlich auf das rote Lindt-Herz ist, das jeder Fluggast beim Verlassen des Jets bekam.

Es hatte schon zu „Lebzeiten“ von Air Berlin Kultcharakter und jede der zahllosen Sparrunden der Airline überlebt.  Noch immer werden die „Herzen“ auf Ebay versteigert, teilweise werden 90 Euro und mehr für den süßen Abschied aufgerufen. 

„Was ist daran schlimm, wenn man aus guten Vorbildern lernt“, kommentiert ein Forumsmitglied der Plattform Vielflieger Treff. Solange die Konkurrenz nicht das Geschäftsmodell der gescheiterten Airline kopiert, dürfte das Risiko, sich von Air Berlin inspirieren zu lassen, überschaubar bleiben.

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