Streit um Preise Bei Lidl gibt es bald kein Haribo mehr

Quelle: imago images

Haribo will mehr Geld – und Lidl will nicht zahlen. Der Discounter und der Gummibärchenhersteller machen deshalb keine Geschäfte mehr miteinander. Wie es aussieht, kann sich Haribo das leisten.

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Lidl-Filialen in ganz Europa gehen gerade Gummibärchen und andere Produkte von Haribo aus. Der Discounter und der Fruchtgummihersteller seien seit Kurzem nicht mehr miteinander im Geschäft, berichten Kenner der Lebensmittelszene. Grund dafür sei ein Streit über die Preise. „Es stimmt, dass Sie unsere Produkte derzeit bei Lidl nicht im Regal finden“, bestätigt ein Haribo-Sprecher.

Und: „Wir halten Preiserhöhungen vor dem Hintergrund immens gestiegener Preise für Logistik und Rohstoffe für gerechtfertigt.“ Lidl äußert sich auf Anfrage zunächst nicht.

Streitigkeiten über die Konditionen sind im Geschäft mit Konsumgütern an der Tagesordnung. Die hohe Inflation hat die Lage aber verschärft. Hersteller sind mit heftigen Kostensteigerungen konfrontiert. Händler müssen mit Konsumenten umgehen, die so genau wie lange nicht mehr die Preise vergleichen.

Bei Edeka fehlen Mars-Produkte

In dieser Situation nehmen die Auseinandersetzungen außergewöhnliche Ausmaße an. Edeka-Chef Markus Mosa berichtete Ende April, der Händler würde von 17 Herstellern nicht mehr beliefert und habe die Artikel von vier Lieferanten ausgelistet. Zum Beispiel Produkte des Mars-Konzerns – dazu gehört außer den Schokoriegeln etwa Whiskas-Katzenfutter – fehlen seit Monaten in Edeka-Regalen.

Edeka-Chef Mosa gibt sich denn auch als besonders harter Verhandler. Er warf Markenkonzernen im April „Gier“ vor. Lidl tritt weit weniger schrill auf, doch beweist zuweilen ebenfalls Durchhaltevermögen: Etwa von Mitte 2020 bis zum Sommer 2021 fehlten bei dem Discounter schon einmal Haribo-Produkte. Auch damals stritten die Unternehmen um die Preise.

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Haribo dürfte diesmal ebenfalls über Ausdauer verfügen. Wie Brancheninsider berichten, hat der Hersteller im vergangenen Jahr stark zugelegt. Noch immer soll die Nachfrage nach Goldbären, Color-Rado und Ähnlichem so groß sein, dass Haribo mehr verkaufen könnte, als die Bonner produzieren. Da wirkt es verschmerzbar, dass Lidl bis auf Weiteres als Kunde ausfällt.

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