Tarifkonflikt GDL will vorerst keinen vierten Streik ausrufen

GDL-Chef Claus Weselsky will dem Bahnvorstand Zeit geben, „sich zu korrigieren“. Am Dienstagmorgen hatte die GDL ihren dritten und bislang längsten Streik beendet.

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Es soll erstmal keinen vierten Streik geben. Quelle: imago images/Chris Emil Janßen

Die Lokführergewerkschaft GDL plant nach dem Ende des bisher längsten Bahn-Streiks vorerst keinen neuen Ausstand. „Man muss natürlich der anderen Seite auch ein stückweit etwas Zeit geben und Gelegenheit, sich zu korrigieren“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky im MDR. Er denke, dass das immer noch möglich sei.

Weselsky zufolge hat sich der Bahnvorstand festgefahren. „Dann ist es natürlich nicht einfach, von diesem gesattelten Pferd abzusteigen.“ Er setze aber auf eine Lösung. Auch der Bund als Eigentümer sei gefordert.

Die GDL hatte am Dienstagmorgen ihren dritten und bislang längsten Streik beendet. Die Bahn hatte der Gewerkschaft zuletzt unter anderem eine Corona-Prämie für 2021 von bis zu 600 Euro in Aussicht sowie eine Verkürzung der Laufzeit eines Tarifvertrags von 40 auf 36 Monate in Aussicht gestellt. Dabei sollten die Löhne in zwei Stufen um 3,2 Prozent steigen. Die Gewerkschaft verlangt zwar unter anderem auch 3,2 Prozent, aber mit früheren Zahlungen.

Weselsky betonte, die Forderung der GDL, einen Tarifvertrag für alle ihre Mitglieder abzuschließen, sei legitim. Dazu gehörten auch Fahrdienstleiter oder Werkstattmitarbeiter. „Solange uns die Deutsche Bahn begrenzen will auf Lokführer und Zugbegleiter, werden wir nicht in den Verhandlungsmodus einrücken können.“

Die Bahn hatte allerdings mit der größeren und konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bereits 2020 einen Sanierungstarifvertrag geschlossen.

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