Tarifkonflikt Otto Group erhöht vorab Tarifentgelte um zwei Prozent

Noch ist im Tarifstreit des Einzelhandels keine Lösung in Sicht. Der Otto-Konzern erhöht nun freiwillig das Entgelt und gibt zudem noch eine Einmalzahlung.

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Der Schritt gilt für knapp 16.000 Beschäftigte. Quelle: dpa

Mitten im noch ungelösten Tarifkonflikt des Einzelhandels prescht der Hamburger Otto-Konzern mit einer freiwilligen Vorab-Tariferhöhung vor – allerdings nur auf dem Niveau bislang vorliegender Arbeitgeberangebote.

Demnach soll den Beschäftigten der tarifgebundenen Konzernunternehmen, wie zum Beispiel Otto, Baur und Witt, „vor Abschluss der aktuellen Tarifverhandlungen freiwillig das Entgelt um zwei Prozent“ erhöht werden, wie die Otto Group am Dienstag mitteilte. Zudem gibt es eine Einmalzahlung von 300 Euro. Der Schritt gilt nach Angaben eines Sprechers für knapp 16.000 Beschäftigte.

„Die Vorab-Entgelterhöhung entspricht einer Empfehlung des Handelsverband Deutschland (HDE) an Unternehmen, die wirtschaftlich vergleichsweise gut durch die Corona-Pandemie gekommen sind“, heißt es in der Mitteilung.

Otto-Finanz- und Personalvorständin Petra Scharner-Wolff nannte die Vorab-Entgelterhöhung „ein Zeichen der Wertschätzung“. Man wolle die Belegschaften, die in der Pandemie „Außergewöhnliches geleistet haben, nicht noch länger warten lassen, bis sich die Tarifparteien geeinigt haben“.

Die Gewerkschaft Verdi verlangt in der laufenden Tarifrunde 4,5 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 12 Monaten.

Die an vielen Orten von Warnstreiks begleiteten Tarifverhandlungen des Einzelhandels werden regional geführt und sind dementsprechend unterschiedlich weit vorangeschritten. Während sie zum Beispiel in Schleswig-Holstein erst am Dienstag begannen, wurde in anderen Gebieten, wie Bayern und Niedersachsen, schon in dritter Runde verhandelt. Dort bieten die Arbeitgeber Entgelterhöhungen in drei Schritten bei 36 Monaten Laufzeit an, zunächst um 2,0 Prozent, 2022 um 1,4 Prozent und 2023 um 2,0 Prozent. Zudem würde es eine Einmalzahlung von 300 Euro geben. Verdi lehnt dieses Angebot ab.

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