Telegate Pleite des Großaktionärs soll keine direkten Folgen haben

Die Telefonauskunftsfirma Telegate hat eine bewegte Geschichte: Vom PR-trächtigen Werbespruch „Da werden sie geholfen“ bis zur Pleite des Großaktionärs ist alles dabei. Unmittelbare Folgen sind aber nicht zu befürchten.

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Blick in die Vergangenheit: Eine Telegate-Callcenter 2003 in Wismar. Quelle: dpa

Frankfurt Die Telefonauskunftsfirma Telegate sieht ihre Geschäfte durch die Pleite des italienischen Gelbe-Seiten-Verlags und Mehrheitsaktionärs Seat Pagine Gialle nicht beeinträchtigt. „Unmittelbare Auswirkungen hat die Zahlungsunfähigkeit von Seat Pagine Gialle für uns nicht“, sagte eine Sprecherin der in München angesiedelten Firma am Donnerstag.

Telegate und der italienische Eigner arbeiteten finanziell unabhängig voneinander. Alles weitere müsse sich zeigen, sagte sie. Der italienische Verlag war 2000 bei dem Auskunftsvermittler eingestiegen, der durch den von Verona Pooth vorgetragenen Werbespruch „Da werden Sie geholfen“ deutschlandweit bekannt wurde. Die Italiener halten 77 Prozent der Aktien. Seat Pagine Gialle hatte am Vortag wegen Zahlungsunfähigkeit bei einem Turiner Gericht die Umschuldung beantragt. Welche Rolle Telegate dabei spielt, ist unklar. Eine Möglichkeit wäre, dass die Aktien des deutschen Unternehmens an die Seat-Gläubiger weitergereicht werden, die diese dann verkaufen können.

Für Schlagzeilen sorgt Telegate seit Jahren wegen eines juristischen Schlagabtausches mit der Deutschen Telekom. Die Bayern haben gegen den Bonner Konzern zahlreiche Schadenersatzklagen auf den Weg gebracht und zuletzt einige Siege davongetragen. Die Telekom hatte dem kleinen Rivalen über Jahre zu viel für die Überlassung von Telefonbuch-Daten in Rechnung gestellt.

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