„Für die Reputation ist der Schaden immens. Wenn es um die Eröffnung neuer Läden geht, schauen viele Politiker skeptisch auf KiK“, räumt Karl-Erivan Haub, Chef der Tengelmann-Gruppe (Kaiser’s, KiK, Obi), im Interview mit der WirtschaftsWoche ein. Finanziell aber hat KiK die Debatte um die Zusammenarbeit mit asiatischen Zulieferfirmen bislang nicht geschadet. Haub: „Es gab einzelne Kunden, die nachgefragt haben, aber eine breite Kritikwelle hat uns nicht erreicht. Auch das Einkaufsverhalten hat sich nicht verändert.“
Zwar bemüht sich Tengelmann laut Haub um mehr Sicherheit für die Arbeitnehmer in Billiglohnländern, sieht aber nur begrenzte Möglichkeiten: „Wir haben Büros vor Ort und prüfen die Fabriken. Aber letztlich müssen vor allem die Behörden in Ländern wie Bangladesch und Pakistan dafür sorgen, dass vernünftige Standards eingehalten werden. Als einzelner Abnehmer können wir da nur relativ wenig Einfluss nehmen.“
Zuletzt waren vor wenigen Tagen bei einem Brand in der Firma Tazreen Fashion in Bangladesh mehr als 100 Menschen umgekommen. KiK hatte nach eigenen Angaben bis zum Sommer bei dem Unternehmen produzieren lassen. Im September starben 259 Menschen beim Brand einer Textilfabrik in Pakistan, die KiK belieferte.