Ein gutes Geschäft machen die rund 400 Anbieter von TGs, oft Ableger gewerkschafts- oder arbeitgebernaher Weiterbildungsinstitute. MyPegasus, eine Branchengröße, gehört Peter Hunnekuhl, ein früherer Justiziar der IG-Metall-Zentrale und Bekannter von Ex-IG-Metall-Chef Jürgen Peters. Bis zu 5000 Euro pro Transfer-Mitarbeiter zahlen der jeweilige Ex-Arbeitgeber und die Bundesagentur für Arbeit den Betreibern für Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen. Was der Anbieter dafür leistet und welche Qualität die Maßnahmen haben, bestimmt jeder Anbieter selbst.
Trotz aller Einwände erscheint vielen von Arbeitslosigkeit bedrohten Schlecker-Leuten nun eine TG als rettendes Ufer. Doch zwei Probleme stehen dem im Weg.
Erstens gibt es „kein Vorbild für eine Auffanggesellschaft mit einer so dezentralen Struktur“, heißt es bei der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. Das Schlecker-Verkaufspersonal ist bundesweit breit verteilt und sitzt überwiegend in der Provinz, was eine gezielte Qualifizierung und Vermittlung erschwert. Allenfalls am Zentralstandort in Ehingen und im Umfeld der 13 Schlecker-Logistikzentren sind jeweils mehrere Hundert Mitarbeiter tätig. Der Handelsverband Deutschland hat daher bereits die Einrichtung einer Online-TG vorgeschlagen, um Mitarbeiter per Internet-Schulungen weiterzubilden.
Zweitens müsste Schlecker nach den Regeln der Bundesagentur für Arbeit die Sozialversicherungsbeiträge auf das Transfer-Kurzarbeitergeld selbst tragen. Je nachdem wie viele Mitarbeiter in die TG wechseln und wie lange die Gesellschaft besteht, dürfte das einen hohen zweistelligen Millionenbetrag kosten – Geld, das Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz derzeit nicht hat. Er sucht nach Kreditgebern und öffentlichen Bürgen.