Trotz Coronakrise Handelsketten wollen Hunderte neue Läden eröffnen

Neueröffnungen in der Krise? Einige Händler expandieren selbst während Corona. Quelle: dpa

Die Coronakrise hat zwar viele Einzelhändler hart getroffen, die Angst vor einer Pleitewelle geht noch immer um. Dennoch wollen zahlreiche Handelsketten weiter stark expandieren.

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Die Coronakrise hat viele Einzelhändler zwar hart getroffen, dennoch wollen zahlreiche Handelsketten weiter stark expandieren. So planen Nonfood-Discounter wie Tedi, Action, Kik, Woolworth und Kodi die Eröffnung Hunderter neuer Läden in Deutschland. „Wir verfügen derzeit über rund 430 Kaufhäuser in ganz Deutschland und wollen das Filialnetz in den nächsten Jahren auf bis zu 800 Standorte vergrößern“, sagte ein Sprecher von Woolworth. In diesem Jahr seien bereits 20 bis 25 Neueröffnungen geplant. 2021 sollen 30 bis 40 zusätzliche Woolworth-Standorte hinzukommen.

Auch die Handelskette Tedi will weiter wachsen und rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2020 mit 150 Neueröffnungen, „für das folgende 150 weitere“. Aktuell zählen nach Unternehmensangaben 1764 Märkte zum deutschen Filialnetz. „2021 werden wir die Anzahl der Neueröffnungen vervielfachen“, kündigt Wettbewerber Kodi an. Auch der niederländische Anbieter Action mit deutschlandweit 368 Filialen plant für das kommende Jahr einen Standortzuwachs „im zweistelligen Bereich“. Von einem ähnlichen Anstieg gehen die Baumarktkette Sonderpreis-Baumarkt (derzeit 284 Filialen) und der Möbelanbieter Dänisches Bettenlager (970 Filialen) aus.

Auch im Mode- und Sportsegment wollen Fachdiscounter ihre Ladennetze ausbauen. „Unser Ziel ist es, in Europa jedes Jahr ca. 200 Neueröffnungen zu realisieren“, heißt es beim Textilanbieter Kik. Mittelfristig strebe das Unternehmen europaweit 5.000 Niederlassungen an, 1300 mehr als bislang. „An diesen Expansionsplänen halten wir auch in Zeiten der Corona-Pandemie fest“, sagte ein Kik-Sprecher.

Der französische Sporthändler Decathlon, der inzwischen 83 Märkte in Deutschland betreibt, will bis Ende des Jahres vier weitere Standorte sowie ein zusätzliches Logistikzentrum in Betrieb nehmen.

Neben Discoutanbietern treiben vor allem Bio-Supermärkte ihre Expansionspläne voran. So sollen beim Branchenpionier Alnatura zu den bestehenden 136 Märkten im laufenden Jahr drei hinzukommen. „Fürs nächste Jahr planen wir acht bis zehn neue Märkte“, teilt das Unternehmen mit. Wettbewerber Dennree, mit mehr als 300 Denn’s-Läden Biomarktführer in Deutschland und Österreich, peilt sogar „jährlich bis zu 40 neue Standorte“ an. Bei der Supermarktkette Tegut, die in ihren 278 Filialen ebenfalls stark auf das Thema Naturkost setzt, stehen bis zu zehn Neufilialen auf der Expansionsliste.

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