Trotz Klagen Metro hält an Zeitplan für Aufspaltung fest

Der Metro-Konzern soll in einen Elektrohändler und einen Lebensmittelhändler zerlegt werden. Doch der Plan gefällt nicht allen. Trotz vier zugestellter Klagen hält Metro-Chef Olaf Koch an seinem Plan fest.

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Metro-Chef Olaf Koch will den Konzern in einen Elektrohändler rund um Media-Saturn und einen Lebensmittelhändler zerlegen. Das Geschäft um die Cash&Carry-Großmärkte und die Supermarktkette Real sollen dabei abgespalten werden. Quelle: dpa

Düsseldorf Die Aufspaltungspläne des Handelsriesen Metro treffen nicht nur bei Media-Saturn-Anteilseigner Erich Kellerhals auf Widerstand. Insgesamt seien der Metro vier Klagen zugestellt worden, teilte der Düsseldorfer Konzern am Freitag mit. Gleichwohl halte der Vorstand am bisherigen Zeitplan für die Spaltung sowie an der für die Jahresmitte vorgesehenen Erstnotiz der künftigen Metro AG fest.

Um eine Verzögerung zu verhindern, muss die Metro beim Oberlandesgericht Düsseldorf ein sogenanntes Freigabeverfahren beantragen. Im Zuge dessen wägt das Gericht die Interessen der Kläger, des Konzerns und der übrigen Aktionäre ab wie auch die Folgen einer Verzögerung. Entscheidet das Gericht zugunsten des Handelsriesen, kann die Eintragung ins Handelsregister wie auch die Notierungsaufnahme der Aktien erfolgen.

Reuters hatte bereits am Mittwoch von einem Insider erfahren, dass es Anfechtungsklagen gegen die Aufspaltung gibt. Ein Sprecher der Investmentgesellschaft Convergenta bestätigte, dass Kellerhals zu den Klägern gehört. Die Lebensmittelzeitung berichtete am Freitag zudem, dass auch der als klagefreudig bekannte Kleinaktionär Karl-Walter Freitag zum Kreis der Kläger gehöre. Freitag war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

„Wir sehen uns gut gerüstet für jegliche juristische Auseinandersetzung“, sagte Metro-Chef Olaf Koch. „Wir gehen unverändert davon aus, dass die Spaltung Mitte 2017 wirksam wird.“ Koch will den Konzern in einen Elektrohändler rund um Media-Saturn und einen Lebensmittelhändler zerlegen. Das Geschäft um die Cash&Carry-Großmärkte und die Supermarktkette Real sollen dabei abgespalten werden. Koch will so beide Teile schlagkräftiger machen. Die Anteilseigner der Metro hatten sich bei einer Hauptversammlung Anfang Februar mit breiter Mehrheit hinter die Pläne gestellt.

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