Die neue WiWo App Jetzt kostenlos testen
Download Download

Trotz Lebensmittelskandalen Die Deutschen lieben ihre Tiefkühlprodukte

Allen Lebensmittelskandalen zum Trotz: Die Deutschen lieben Convenience-Ware. So ist der Umsatz mit Tiefkühlprodukten weiter gestiegen. Vor allem Fertiggerichte sind hoch im Kurs.

  • Artikel teilen per:
  • Artikel teilen per:
Die größten Ernährungsmythen
Verlängern Chili-Schoten das Leben? Quelle: REUTERS
Schokolade Quelle: dpa
Je mehr Vitamine desto besser Quelle: dpa
Brot macht dick und ist ungesundGerade für die Verfechter kohlehydratarmer Nahrung steckt der Teufel im Brot: Es mache dick und trage sogar Mitschuld an Diabetes. Das ist so allerdings nicht richtig: Gerade Vollkornbrot (echtes Vollkornbrot, kein mit Malz eingefärbtes Weißbrot) hat sehr viel Ballaststoffe. Die sind gesund und machen satt. Außerdem liefert es verschiedene Vitamine sowie Iod, Flur, Magnesium und Zink. Quelle: dpa
"Light", "Leicht" oder "Fettarm" - das ist gut für die schlanke LinieDie Lebensmittelindustrie hat den Trend zu bewusster Ernährung entdeckt und nutzt ihn mit Fitness- und Wellness-Begriffen gezielt aus. Doch die Verbraucherorganisation Foodwatch warnt: Oft werden so Lebensmittel beworben, die alles andere als kalorienarm sind. Der Verein hat das Nährwertprofil von sogenannten Fitness-Müslis, Wellness-Wasser oder Joghurt-Drinks überprüft und kam zu dem Ergebnis, dass die scheinbar "gesunden" Lebensmittel Softdrinks oder Fast-Food-Snacks beim Zucker-, Salz- oder Fettgehalt oftmals in nichts nachstehen. Bei fettarmen Produkten wird der Geschmacksmangel häufig durch zahlreiche andere Inhaltsstoffe, etwa Stärke und Zucker, ausgeglichen - der Kaloriengehalt unterscheidet sich kaum, ist manchmal durch den hohen Zuckergehalt sogar höher - und gesund ist das Light-Produkt noch lange nicht. Quelle: dpa
Kartoffeln machen dick Quelle: dpa
Öko-Lebensmittel sind gesünder Quelle: dpa

Tiefkühlpizza, Frühlingsrollen, Brötchen und Co. bescheren der Tiefkühlindustrie weiter steigende Umsätze. Wie die Zeitung "Die Welt" berichtet, stand allein die Pizza aus dem Eisschrank bei den Deutschen im vergangenen Jahr rund 825 Millionen Mal auf dem Speiseplan - das sind im Schnitt zehn Tiefkühlpizzen pro Person und Jahr. Nicht viel - doch vor 15 Jahren war es gerade einmal die Hälfte; vor 25 Jahren sogar nur zwei Pizzen pro Bundesbürger. Das Blatt beruft sich auf eine exklusive Studie des Deutschen Tiefkühlinstituts (DTI).

Zwar habe sich das Wachstum in den letzten Jahren verlangsamt, der Trend jedoch bleibt ungebrochen. Vor allem Fertiggerichte sind hoch im Kurs. Während der Verbrauch von Tiefkühl-Fisch, -Fleisch und -Gemüse 2012 rückläufig war, legten Fertiggerichte um 2,1 Prozent zu, Tiefkühlpizza um 1,8 Prozent und Snacks sogar um 4,5 Prozent.

Insgesamt verputzten die Deutschen rund 84 Kilogramm Tiefkühlware pro Kopf. Der Branche bescherte dieser Appetit einen neuen Umsatz-Rekord: Heimische Anbieter wie Dr. Oetker, Frost, Iglo und Co. konnten gut zwölf Milliarden Euro einnehmen, ein Plus von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ein Teil der Steigerung geht allerdings auch auf Preiserhöhungen zurück, sagte DTI-Geschäftsführerin Sabine Eichner der "Welt".

Zugute kommt der Tiefkühlindustrie auch, dass viele Deutsche heute einfach nicht mehr kochen können oder weder Zeit noch Lust dazu haben. Das Blatt zitiert eine Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung, laut der 75 Prozent der Verbraucher der Meinung sind, dass sie mit dem Einsatz von Tiefkühl-Ware täglich eine Dreiviertelstunde Zeit einsparen.

Zwar war angesichts des Pferdefleisch-Skandals der Absatz von Fertiggerichten zuletzt etwas zurückgegangen. Mittlerweile aber scheint der Wirbel schon wieder vergessen zu sein; laut Eichner ziehen die Absatzzahlen wieder an. Und so erwartet das DTI auch für das laufende Jahr wieder ein Umsatz- und Absatzplus bei Tiefkühlwaren. "Wir haben die Wachstumsgrenzen noch lange nicht erreicht", so Eichner.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%