




Tiefkühlpizza, Frühlingsrollen, Brötchen und Co. bescheren der Tiefkühlindustrie weiter steigende Umsätze. Wie die Zeitung "Die Welt" berichtet, stand allein die Pizza aus dem Eisschrank bei den Deutschen im vergangenen Jahr rund 825 Millionen Mal auf dem Speiseplan - das sind im Schnitt zehn Tiefkühlpizzen pro Person und Jahr. Nicht viel - doch vor 15 Jahren war es gerade einmal die Hälfte; vor 25 Jahren sogar nur zwei Pizzen pro Bundesbürger. Das Blatt beruft sich auf eine exklusive Studie des Deutschen Tiefkühlinstituts (DTI).
Zwar habe sich das Wachstum in den letzten Jahren verlangsamt, der Trend jedoch bleibt ungebrochen. Vor allem Fertiggerichte sind hoch im Kurs. Während der Verbrauch von Tiefkühl-Fisch, -Fleisch und -Gemüse 2012 rückläufig war, legten Fertiggerichte um 2,1 Prozent zu, Tiefkühlpizza um 1,8 Prozent und Snacks sogar um 4,5 Prozent.
Insgesamt verputzten die Deutschen rund 84 Kilogramm Tiefkühlware pro Kopf. Der Branche bescherte dieser Appetit einen neuen Umsatz-Rekord: Heimische Anbieter wie Dr. Oetker, Frost, Iglo und Co. konnten gut zwölf Milliarden Euro einnehmen, ein Plus von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ein Teil der Steigerung geht allerdings auch auf Preiserhöhungen zurück, sagte DTI-Geschäftsführerin Sabine Eichner der "Welt".
Zugute kommt der Tiefkühlindustrie auch, dass viele Deutsche heute einfach nicht mehr kochen können oder weder Zeit noch Lust dazu haben. Das Blatt zitiert eine Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung, laut der 75 Prozent der Verbraucher der Meinung sind, dass sie mit dem Einsatz von Tiefkühl-Ware täglich eine Dreiviertelstunde Zeit einsparen.
Zwar war angesichts des Pferdefleisch-Skandals der Absatz von Fertiggerichten zuletzt etwas zurückgegangen. Mittlerweile aber scheint der Wirbel schon wieder vergessen zu sein; laut Eichner ziehen die Absatzzahlen wieder an. Und so erwartet das DTI auch für das laufende Jahr wieder ein Umsatz- und Absatzplus bei Tiefkühlwaren. "Wir haben die Wachstumsgrenzen noch lange nicht erreicht", so Eichner.