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Trotz zweifelhafter Haltung Die Deutschen essen gern und viel Geflügel

19 Kilogramm Geflügel ist der Deutsche pro Jahr. Der Zentralverband der Geflügelwirtschaft hat eine Studie veröffentlicht, die zeigt, was der Deutsche am Geflügel mag. Negative Aspekte werden weitestgehend ausgeblendet.

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Ein Blick in eine Geflügelschlachterei. Quelle: dpa

Die Geflügelwirtschaft schafft es hierzulande für gewöhnlich höchstens in die Schlagzeilen, wenn mangelhafte Hygiene, der Einsatz von Antibiotika in der Mast oder Massentierhaltung und -Schlachtung angeprangert werden.

Um den Fokus einmal auf andere Gesprächsthemen zu lenken, hat der Zentralverband der Geflügelwirtschaft das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid beauftragt, herauszufinden wie die Deutschen zum Geflügel stehen und welche Essgewohnheiten sie pflegen. Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage, bei der knapp 3000 Personen befragt wurden, sind im ersten deutschen Geflügel-Atlas zusammengefasst.

Wie mag der Deutsche sein Geflügelfleisch am liebsten? Welche Kaufkriterien sind für ihn entscheidend? Welche regionalen Unterschiede gibt es in Deutschland? All das beantwortet der Geflügel-Atlas. Fragen zur Haltung der Tiere werden dabei nur angeschnitten und ähnlich heikle Aspekte wie die Meinung zu verschiedenen Verarbeitungsmethoden der Produzenten gar nicht beleuchtet.

Was den Deutschen beim Geflügel wichtig ist

Laut Angaben des Zentralverbands der Geflügelwirtschaft essen sieben von zehn Deutschen mindestens einmal die Woche Brathähnchen, Gans, Ente & Co. In Ostdeutschland entspricht das sogar den Essgewohnheiten von drei von vier Bürgern.

Die Deutschen halten Geflügel für gesund

78 Prozent der 14- bis 29-Jährigen verzehren mindestens einmal die Woche Geflügel. Zum Vergleich: Bei den Konsumenten oberhalb der 60 ist das nur bei etwas mehr als der Hälfte der Fall. In welcher Form die Jüngeren ihr Geflügel am liebsten essen, geht aus dem Atlas nicht hervor.

Der Verband gibt an, dass 92 Prozent der Deutschen Geflügelfleisch für gesund halten. Wie hoch die Quote wäre, wenn das Fleisch nach den verschiedenen Herstellungsformen aufgeschlüsselt würde, also etwa nach Hähnchenkeule, Filets, Chicken-Nuggets, würde diesen hohen Wert verändern.

Was den Deutschen beim Einkauf wirklich wichtig ist

Wo die Deutschen ihr Geflügel kaufen, ob beim Bauern, beim Discounter oder in der Metzgerei, bleibt unklar. Ebenso, wie viele Deutsche das Geflügel daheim zubereiten und wie viele es bei der Fast-Food-Kette oder beim Imbiss essen.

Dafür geht aus dem Atlas hervor, dass unter den Deutschen, die das Geflügel daheim zubereiten, rund die Hälfte das Fleisch in der Pfanne brät. Jeder fünfte Mann grillt es – bei den Frauen ist es nicht einmal jede Zehnte. Der Backofen ist in Berlin sehr beliebt – jeder Dritte dort backt das Geflügel.

In Westdeutschland sind die deutsche Herkunft und dass es sich um Bio-Fleisch handelt entscheidende Kaufkriterien. Insgesamt ist es 84 Prozent der Deutschen wichtig, dass das Fleisch nicht importiert wurde. 87 Prozent der Mecklenburger legen sogar Wert darauf, dass das Fleisch aus der Region kommt. Zudem gaben 92 Prozent der Befragten an, dass ihnen eine artgerechte Haltung wichtig ist.

Der Verband hält die Ergebnisse jedenfalls für aussagekräftig. „Wir finden es spannend, welche regionalen Unterschiede es gibt, was die Einkaufskriterien und die Menge betrifft“, sagt eine Sprecherin des Verbands.

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