
Bei der Übernahme der angeschlagenen Supermarktkette Kaiser's Tengelmann durch den Hamburger Handelsriesen Edeka gibt es erhebliche Probleme. Laut einer Mitteilung von Verdi an die Beschäftigten von Kaiser’s Tengelmann hat Edeka die Verhandlungen mit der Gewerkschaft in Nordrhein-Westfalen ausgesetzt.
„Vereinbarte Verhandlungstermine am 5. und 6. Juli hat die Edeka nun abgesagt“, heißt es dazu bei Verdi in Nordrhein-Westfalen. Damit ist auch 21 Monate nach der Ankündigung des Kaufs von Kaiser’s Tengelmann durch Edeka-Chef Markus Mosa weiter offen, ob der Deal tatsächlich gelingt.
Denn Marktführer Edeka darf die Supermärkte von Kaiser's Tengelmann nur übernehmen, wenn mehrere Auflagen von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) erfüllt sind. Dazu gehören unter anderem Tarifverträge mit Verdi und der Gewerkschaft NGG, mit denen so gut wie alle 16.000 Jobs vorerst gesichert werden sollen.
Die größten Lebensmittelhändler Deutschlands
Bartells-Langness
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 3,09 Milliarden Euro (Schätzung)
Globus
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 3,23 Milliarden Euro
Rossmann
Umsatz mit Lebensmitteln in Deutschland: 5,18 Milliarden Euro
dm
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 6,33 Milliarden Euro
Lekkerland
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 8,98 Milliarden Euro
Metro (Real, Cash & Carry)
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 10,27 Milliarden Euro (Schätzung)
Aldi (Nord und Süd)
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 22,79 Milliarden Euro (Schätzung)
Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland)
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 28,05 Milliarden Euro (Schätzung)
Rewe-Gruppe
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 28,57 Milliarden Euro (Schätzung)
Edeka (inkl. Netto)
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 48,27 Milliarden Euro
Quelle: TradeDimensions / Statista
Doch genau daran hegen Gewerkschafter zunehmend Zweifel.
So „soll die Kaiser’s Tengelmann GmbH in vier unterschiedliche Gesellschaften zergliedert werden“, heißt es in einer aktuellen Mitarbeiterinformation von Verdi Nordrhein-Westfalen zum Stand der Verhandlungen. „Für die Beschäftigten hätte das teilweise den Verlust des Arbeitsplatzes oder erhebliche Verschlechterungen ihrer Arbeitsbedingungen zur Folge“, kritisiert die Gewerkschaft.