
Düsseldorf Im Übernahmepoker um den Handelskonzern Metro setzt der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky auf Gespräche mit den Großaktionären des Handelskonzerns. Kretinskys Investmentgesellschaft EPGC sei bereit zu einem konstruktiven Dialog mit den Schlüssel-Aktionären der Metro, sagte ein Sprecher der Kretinsky-Investmentgesellschaft am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.
Berichte, nach denen die Gesellschaft prüfe, ihre Offerte auf 17 Euro zu erhöhen, seien indes nicht richtig. Die Finanzagentur Bloomberg hatte zuvor berichtet, Kretinsky erwäge eine entsprechende Erhöhung.
Kretinksy bietet bislang 16 Euro pro Metro-Stammaktie und war damit bei Vorstand und Aufsichtsrat der Metro sowie bei den Großaktionären Beisheim und Meridian auf Widerstand gestoßen. Sie hatten die Offerte als zu niedrig kritisiert. Beisheim und Meridian hatten zudem ihre Stimmrechte gebündelt und damit begonnen, ihrerseits Metro-Aktien zu kaufen. Metro hatten auch kritisiert, die Offerte sei zu stark durch Kredite finanziert, die den Konzern nach einer Übernahme belasten könnten.
Kretinsky, der im vergangenen Jahr zusammen mit seinem Investment-Partner Patrik Tkac bei Metro eingestiegen war, will den Handelsriesen ganz übernehmen. Er bietet über die EPGC insgesamt knapp sechs Milliarden Euro für den Düsseldorfer Konzern.
Seine Offerte läuft noch bis zum 7. August. Er hat sie an eine Mindestannahmeschwelle von 67,5 Prozent der Stammaktien geknüpft, bislang hat er aber nur rund 33 Prozent der Anteilsscheine eingesammelt. Durch den Widerstand der Großaktionäre dürfte er mit seiner Offerte von 16 Euro pro Stammaktien sein Ziel nicht erreichen.
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