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Uhren, Autos, Schmuck Der deutsche Luxusmarkt erwacht

Die Deutschen sind im Vergleich zu Italienerin und Franzosen noch etwas zögerlich beim Kauf von Designertaschen und Diamantencolliers. Doch allmählich kommen sie auf den Geschmack.

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Die beliebtesten Luxuswaren der Deutschen
Platz 7: ChampagnerFranzösischer Schaumwein bildet laut der Studie der Unternehmensberatung Roland Berger das kleinste Segment im deutschen Luxusmarkt. 400 Millionen Euro setzte die Champagner-Branche vergangenes Jahr in Deutschland um. Das sich acht Prozent mehr als noch 2010. Laut Roland Berger soll der Umsatz künftig weiterhin leicht ansteigen, größere Sprünge prognostiziert die Unternehmensberatung bei den Gewinnen. Quelle: dpa
Platz 6: MöbelOb Armani Casa, Ralph Lauren Home oder Fendi Casa - Luxusmodefirmen expandieren in den letzten Jahren auch ins Möbelsegment. Die Deutschen gaben 2011 rund 700 Millionen Euro für exquisite Einrichtungsgegenstände aus. das sind zehn Prozent mehr als 2010. Laut Roland Berger soll der Luxusmöbelmarkt weiter wachsen - ob bei Umsatz, Ergebnis, Investitionen oder Beschäftigten. Quelle: ZB
Platz 5: UhrenDen größten Umsatzsprung verzeichnete der Uhrenmarkt in Deutschland: Um 28 Prozent legte der Umsatz für Chronografen auf 900 Millionen Euro zu. Roland Berger prognostiziert, dass der Umsatz weiter derart in die Höhe schnellen wird, selbes gilt für Investitionen und Neueinstellungen. Quelle: dpa
Platz 6: Mode und AccessoiresEbenfalls beachtlich ist der Umsatzsprung bei Luxusmode: Ein Plus von 22 Prozent konnten Ballkleider, Designerbrillen und Maßanzüge verbuchen. Der Umsatz betrug vergangenes Jahr somit 1,2 Milliarden Euro. Mit derartigen Wachstumsraten soll es laut Roland Berger auch weiter gehen. Quelle: dpa
Platz 3: Schmuck1,7 Millionen Euro betrug der Schmuckanteil des deutschen Luxusmarkts. Damit erwirtschaftete die Branche 2011 in Deutschland 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Aufwärtstrend soll anhalten. Quelle: dpa
Platz 2: Parfüm und KosmetikFür einen guten Duft lassen die Deutschen gerne etwas mehr springen. Parfümerie und Kosmetika machen mit 2,8 Millionen Euro den zweitgrößten Anteil am deutschen Luxusmarkt aus. Verglichen mit den anderen kleineren Segmenten ist das Wachstum jedoch recht klein: Drei Prozent betrug es 2011. Zukünftig soll es für die Branche jedoch laut Roland Berger stärker aufwärts gehen. Quelle: dpa
Platz 1: AutomobileSein Auto ist des Deutschen liebstes Kind - dementsprechend ist die Automobilbranche auch im Luxusmarkt das stärkste Segment. 5,1 Milliarden Euro groß nach einem Umsatzanstieg von 19 Prozent. So soll es nach Roland Berger mit der Branche auch weiter gehen, vor allem bei Investitionen und Beschäftigten soll sie demnächst besonders zulegen. Quelle: REUTERS

Das Steintor wirkt wie ein Fremdkörper im Gewerbegebiet von Hamburg-Eidelstedt. Dahinter befindet sich der Haupteingang zu einem Bürogebäude mit rotem Klinker und großen Fenstern. Rechts daneben erstreckt sich ein weißer Industrieflachbau. Mit seinen Verzierungen passt das Steintor weder vom Stil noch von der Zeit in dieses Ensemble. Als einziges Bauwerk weist es auf die Tradition des Unternehmens hin, das hier sitzt. Montblanc.

Der 1906 gegründete Hersteller von luxuriösen Schreibgeräten, Uhren und Mode-Accessoires, hatte das alte Portal seines Stammsitzes bei seinem Umzug an den Rande Hamburgs mitgenommen.. Dort fertigen auf 20.000 Quadratmetern rund 700 Mitarbeiter Füller und Kugelschreiber in 100 Handarbeitsschritten. „Keine Feder verlässt das Haus, bevor sie nicht probegeschrieben wurde“, erklärt Geschäftsführer Thomas Schnädter. Ob die Federn kratzen oder es ihnen ansonsten an etwas fehlt, stellen die sogenannten Einschreiberinnen nur durch ihr Gehör fest.

Die Deutschen haben wieder mehr Lust auf Luxus. Davon profitieren Firmen, wie Montblanc. Die 1906 gegründete Hamburger Firma bietet außer Kugelschreibern und Uhren, auch Leder-Accessoires an. Quelle: REUTERS

Montblanc kann kann nicht nur auf eine lange Handwerkstradition zurück blicken, sondern derzeit auch nach vorne auf eine gute Zukunft. „Unser Umsatz ist 2011 in Deutschland im zweistelligen Bereich gewachsen“, sagt Schnädter. Genaue Zahlen verrät der 45-Jährige nicht, der auch im Vorstand vom Meisterkreis sitzt. Diese Vereinigung aus rund 40 deutschen Luxusanbietern hat bei der Unternehmensberatung Roland Berger eine Studie in Auftrag gegeben, die zu dem Ergebnis kommt: So wie Montblanc geht es vielen Luxusunternehmen. Demnach ist der Gesamtumsatz im deutschen Luxusmarkt 2011 um 16 Prozent gewachsen – von 11,1 auf 12,9 Milliarden Euro.

Doch auch wenn der Luxus-Umsatz wächst, ist er generell immer noch niedrig. „Wir machen weniger als zehn Prozent unseres Umsatzes in Deutschland“, sagt etwa Montblanc-Chef Schnädter. So gaben in einer Konsumentenumfrage der Roland-Berger-Studie etwa lediglich ein Drittel der 51- bis 60-Jährigen, an sich gerne teure Sachen zu leisten. Immerhin stieg ihr Anteil seit 2008 um 4,8 Prozent. Etwas freizügiger bei Luxusausgaben sind die 21- bis 30-Jährigen mit immerhin 38,3 Prozent – ein Plus von 3,7 Prozent.

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