Umbau im KaDeWe Sind die Luxus-Warenhäuser zu retten?

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"Die Lage der Warenhäuser ist nicht aussichtslos"

Doch je weiter Kunden in den Bauch des großen Warenhauses vordringen, desto mehr dominieren lange Reihen gleichförmiger Kleiderständer mit Blusen, Kleidern, Strickjacken - Bügelware, wie sie anderswo kaum anders präsentiert wird. „Die drei Häuser sind und werden die Attraktion der Zukunft sein, im Wettbewerb mit internationalen Stores und dem Onlineshopping“, verspricht Maeder. Weltbekannte Architekturbüros wurden engagiert.

Die rund 160 Warenhäuser in Deutschland sind von immer mehr Seiten unter Druck geraten. Erst drangen Filialisten von H&M bis Douglas in viele Einkaufsstraßen vor, dann die Einkaufszentren, die sich mit der grünen Wiese nicht mehr begnügen. In Berlin öffnete erst 2014 touristengerecht zwischen Potsdamer Platz und Bundesrat die „Mall of Berlin“ mit mehr Fläche als im KaDeWe und ähnlich vornehmer Optik.

Zugleich haben die Verbraucher sich verändert, schreiben die Stadtplaner vom Dortmunder Beratungsbüro Stadt + Handel und des Immobiliendienstleisters Savills in einer Markstudie. Der Kunde werde unberechenbarer, wählerischer und kaufe entweder billig oder teurer - nicht die preisliche Mitte, wie sie die meisten Warenhäuser jenseits der Luxustempel bieten.

Galeria Kaufhof plant deshalb Edel-Outlets in den Innenstädten, steckt zugleich viel Geld in seine Warenhäuser. Mehr als zwei Jahre lang wird beispielsweise die „Weltstadt-Filiale“ an der Düsseldorfer Königsallee im laufenden Betrieb neugestaltet. Sie soll Vorbild für andere Metropolstandorte sein.

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„Die Lage ist für die Warenhäuser nicht aussichtslos“, betont Stadt + Handel in der Studie, die vor allem den Häusern in Großstädten Chancen auf eine Renaissance zubilligt. Karstadt-Chef Stephan Fanderl sendete im Herbst sogar schon Erholungssignale: „Wir verdienen an der Ladenkasse wieder Geld. Das war viele Jahre nicht der Fall.“

Der Ausleseprozess dürfte nach der Studie aber weitergehen. Schwierig werde es für rund 50 Häuser an ungünstigen Standorten, vor allem in kleineren Städten. Doch es trifft auch Großstädte: Erst vor einigen Wochen gab Kaufhof die Schließung seines Hauses am Berliner Ostbahnhof im nächsten Jahr bekannt. Es war einmal das größte Warenhaus der DDR.

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