Umsatzrekord beim Discounter Für Lidl lohnt’s sich

Lidl-Filiale in Köln Quelle: imago images

Corona-Booster für den Discounter: Im Geschäftsjahr 2021 hat Lidl erstmals die 100-Milliarden-Euro-Marke geknackt. Der Mindestlohn für die Beschäftigten in Deutschland soll ab Juni auf 14 Euro steigen.

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Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie konnte der Discounter Lidl seinen Umsatz kräftig steigern und hat weltweit erstmals mehr als 100 Milliarden Euro umgesetzt. Laut aktuellen Geschäftszahlen des Lidl-Mutterkonzerns Schwarz Gruppe stiegen die Erlöse 2021 um 4,7 Prozent auf 100,8 Milliarden Euro. Zum Teil ging das Wachstum auf Neueröffnung von Läden zurück, zum Teil aber auch auf flächenbereinigte Umsatzsteigerungen.

Zahlen für die deutsche Lidl-Landesgesellschaft weit die Schwarz-Gruppe zwar nicht separat aus. Marktexperten gehen jedoch davon aus, dass sich Lidl zuletzt besser geschlagen hat als Aldi Nord und Süd. Interessant dürfte im laufenden Geschäftsjahr vor allem sein, wie sich die Preissteigerungen bei zahlreichen Lebensmitteln auswirken.

Viele Kunden hatten zuletzt bereits ihr Einkaufsverhalten geändert und verstärkt zu preiswerteren Eigenmarken gegriffen. Teils wurden auch Einkaufsstätten gezielt gewechselt, zeigen Daten von Marktforschern. Anders als der Wettbewerber Aldi verzichtete Lidl dabei auf eine aktive Kommunikation von Preiserhöhungen.

Der Lidl-Mindestlohn wird angehoben

Weniger zurückhaltend ist der Handelsriese beim Thema Mitarbeiterbezahlung. So hat Lidl zuletzt angekündigt, den Mindestlohn für seine Beschäftigten in Deutschland ab Juni von 12,50 auf 14 Euro zu erhöhen. „Unsere Kollegen leisten täglich einen überdurchschnittlichen Einsatz und uns ist es ein zentrales Anliegen, dass dieser auch überdurchschnittlich und fair entlohnt wird“, sagt Lidl-Deutschlandchef Christian Härtnagel. Zuvor hatte Aldi erklärt, den Mindestlohn für die eigenen Mitarbeiter ab Juni auf 14 Euro zu erhöhen. Das Unternehmen hatte den Schritt damals mit der aktuellen Welle von Preissteigerungen begründet. Der Mindestlohn liegt damit bei den beiden größten deutschen Discountern auch künftig deutlich über dem erst im Juli 2022 auf 10,45 Euro steigenden gesetzlichen Mindestlohn.

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von Henryk Hielscher

Neben Lidl konnten 2021 auch die anderen Konzerngeschäftsfelder der Schwarz-Gruppe deutlich zulegen. Insgesamt verbuchte die Schwarz-Gruppe ein Plus von rund 6,6 Prozent, der Umsatz stieg von 125,3 auf 133,6 Milliarden Euro.  Dazu trug auch die SB-Warenhauskette Kaufland bei, die mit 7,3 Prozent sogar noch stärker wuchs als die Konzernschwester Lidl. Der gesamte Online-Umsatz der Gruppe belief sich auf 1,7 Milliarden Euro. Mit dem Erwerb von Teilen von Suez und Ferrovial baute der Konzern zudem seine Recycling- und Umweltsparte PreZero deutlich aus: von 0,7 auf 2,1 Milliarden Euro. In Summe beschäftigt die Schwarz-Gruppe rund 550.000 Mitarbeiter und zählt damit zu den weltweit größten Handelskonzernen.

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