Die US-Einzelhändler haben im Mai überraschend Umsatz eingebüßt. Er fiel um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das US-Handelsministerium am Mittwoch mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit fast anderthalb Jahren. Von Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen mit einem leichten Plus von 0,1 Prozent gerechnet. Im April hatte es noch ein Wachstum von 0,4 Prozent im Einzelhandelssektor gegeben. Die Hauptursache für den Umsatz ist das Verhalten der Verbraucher. Sie gaben weniger für Autos und an den Tankstellen aus. Dafür steckten sie mehr Geld in den Kauf von Bekleidung.
Die Verbraucher sind mit ihren Käufen eine Hauptsäule der US-Wirtschaft, wobei der Einzelhandel etwa 30 Prozent des privaten Konsums ausmacht. Die Notenbank Federal Reserve dürfte angesichts des anhaltenden Aufschwungs und der praktisch erreichten Vollbeschäftigung ihren Leitzins am Abend zum zweiten Mal in diesem Jahr anheben, auf 1,00 bis 1,25 Prozent. Damit geht Notenbankchefin Janet Yellen den Weg der Zinserhöhung der vergangenen Monate weiter. Höhere Zinsen dämpfen tendenziell den Preisanstieg, weil sie Kredite verteuern und das Sparen attraktiver machen.