Auch beim US-Edeljuwelier Tiffany lief das Geschäft zuletzt wieder besser. Im dritten Quartal übertraf das Traditionshaus aus New York die Erwartungen der Analysten mit knapp einer Milliarde Umsatz. Dabei zahlte sich der Kurs des neuen CEO Alessandro Bogliolo aus, der nach monate-langer Suche den Posten übernommen hat. Der Italiener bringt seine Erfahrung bei der Juweliermarke Bulgari und der Jeansmarke Diesel mit und soll das Image der Marke auffrischen. Er setzte zuletzt stärker auf relativ günstigen Modeschmuck.
Aber er griff auch auf das Erbe des Hauses zurück und eröffnete ein Café im New Yorker Flagship-Store, in dem die Besucher frühstücken und ihr eigenes „Breakfast at Tiffany’s“ erleben können. „Tiffany war zuletzt weniger gewachsen. Aber ich bin optimistisch, dass das neue Management für mehr Dynamik sorgt“, sagt die Fondsmanagerin Scilla Huang Sun.
Auch bei einer anderen amerikanischen Traditionsmarke – Ralph Lauren – versucht derzeit ein neues Management unter dem Franzosen Patrice Louvet, einen neuen Kurs zu fahren. „Tiffany und Ralph Lauren sind noch mitten in ihrem Turn-Around“, beobachtet Solca von BNP Paribas. „Sie haben noch viel Arbeit zu tun und ich glaube sie sind noch weit davon entfernt, fertig zu sein“.
6 Fakten zu Weihnachtsgeschenken für Kinder
Eltern geben in diesem Jahr 131 Euro pro Kind für Weihnachtsgeschenke aus. Davon wird mehr als die Hälfte (76 Euro) in Spielzeug und Spiele investiert.
Quelle: Repräsentative Umfrage der rc-research & consulting GmbH im Auftrag von myToys. Befragt wurden 1053 Eltern mit Kindern im Alter zwischen 0 und 15 Jahren.
Zu den beliebtesten Geschenken für Kinder zählen 2017 neben Spielzeug und Gesellschaftsspielen (80 Prozent) auch Bücher (48 Prozent) und Modeartikel (40 Prozent). Nur 39 Prozent der Eltern planen, Multimedia-Produkte zu verschenken.
Die Jüngsten (0 bis 2 Jahre) bekommen im Durchschnitt Geschenke im Gesamtwert von 89 Euro. Die 3- bis 5-Jährigen dürfen sich über Präsente in Höhe von 112 Euro freuen. Kinder der Altersgruppe 6 bis 8 Jahre erhalten zu Weihnachten 2017 voraussichtlich Geschenke im Wert von 139 Euro. Durchschnittlich 147 Euro planen Eltern für die 9- bis 12-Jährigen ein. Das meiste Geld wird voraussichtlich für die über 12-Jährigen ausgegeben: im Schnitt 165 Euro.
Mädchen erhalten in diesem Jahr voraussichtlich Spielzeug im Wert von 69 Euro. Für die Spielsachen der Jungs planen Eltern mit 82 Euro wesentlich mehr ein. Betrachtet man die Ausgaben für Weihnachtsgeschenke insgesamt, ist der Unterschied jedoch gering: Die Mädchen dürfen in diesem Jahr mit Präsenten im Wert von 129 Euro rechnen. In die Geschenke der Jungs investieren Eltern durchschnittlich 134 Euro.
Nur 10 Prozent der Befragten geben an, dass der Vater für den Geschenkekauf zuständig sei. In den meisten Familien entscheiden immer noch die Mütter (44 Prozent) oder die Familie gemeinsam (45 Prozent), was unter dem Weihnachtsbaum landet.
Eine gute Nachricht für Kinder: Das Wunschzettelschreiben ist nicht vergebens: Die meisten Eltern (71 Prozent) holen sich ihre Inspiration für die Weihnachtsgeschenke direkt von ihren Kindern. 67 Prozent stöbern nach Anregungen im Internet, 46 Prozent lassen sich im Geschäft beraten.
Ralph Lauren hatte – wie viele US-Marken – in der Vergangenheit viel zu viele Läden eröffnet und gleichzeitig zu stark auf das Outlet-Geschäft gesetzt. Damit hat das Unternehmen die Marke verwässert. Deshalb schloss das Unternehmen mittlerweile mehrere Geschäfte und versucht stärker zu kontrollieren, über welche Kanäle seine Produkte verkauft werden. Die Fondsmanagerin Huang Sun ist überzeugt: „Ralph Lauren bleibt eine Ikone der US-Mode“.
Bei der Handtaschen- und Modemarke Coach dagegen versucht das Management derzeit, ein US-Luxuskonglomerat zu schaffen: eine Art amerikanische LVMH oder Kering. Coach hat bereits den Konkurrenten Kate Spade und den Schuhhersteller Stuart Weitzman übernehmen. Den Namen der Holding änderte das Traditionsunternehmen in „Tapestry“, was übersetzt Wandteppich heißt und in der Branche durchaus umstritten ist.
Huang Sun lobt, dass Coach zuletzt erfolgreich die Millennials umwirbt, also jene, die zwischen 1980 und 2000 geboren sind. Die zeigen bisher vor allem in den USA erschreckend wenig Interesse an traditionellen Luxusmarken. Als Statussymbol dienen ihnen eher elektronische Produkte wie das neuste iPhone. Zu den Unsicherheitsfaktoren fürs Festtagsgeschäft zählt die Luxusexpertin Huang Sun daher auch die Frage, „ob Menschen lieber Mode und Schmuck oder Technologie verschenken“.
In Manhattan liegt der Apple-Store auf der anderen Straßenseite, gegenüber von Tiffany. Während es bei Tiffany zwischen den verschiedenen Schmuck-Theken genügend Platz zum Schlendern gibt, drängeln sich bei Apple die Kunden zwischen den Holztischen und den rot gekleideten Verkäufern. Und das Durchschnittsalter ist deutlich niedriger.