Verkehr Bahn kündigt Kurswechsel an und will Güterverkehr massiv ausbauen

DB-Cargo-Chefin Nikutta will den Güterverkehr trotz hoher Verluste stärken und so das Klima schützen. Dafür erwarte sie allerdings Unterstützung der Politik.

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Der Schienengüterverkehr soll seinen Anteil am gesamten Frachtverkehr von 18 auf 25 Prozent steigern. Quelle: dpa

Die Deutsche Bahn will mit ihrem Schienen-Güterverkehr auf Wachstumskurs gehen und trotz Verlusten weiter massiv Personal einstellen. „Das ist eine Richtungskorrektur, die wir vornehmen“, sagte Vorständin Sigrid Nikutta am Donnerstag. „Wir weiten unser Angebot aus und bieten deutlich engere Taktungen an.“ Es werde weiter eingestellt und investiert, um das klimafreundliche Verkehrsmittel voranzubringen. „Die Weichen werden gestellt bevor der Zug fährt“, sagte sie.

„Wir als DB Cargo werden in allen unseren Hauptbereichen wachsen.“ Dazu gehöre auch der besonders defizitäre Verkehr mit Einzelwagen, also kleinere Gütertransporte von Firmen, die zu längeren Zügen zusammengestellt werden müssen. DB Cargo werde dafür sorgen, dass die Mengen bei fehlendem Gleisanschluss auch mit dem Lkw abgeholt und dann auf die Schiene gebracht würden.

Die Güterbahn DB Cargo sorgt sei Jahren beim Staatskonzern für hohe Verluste. Alle Sanierungsversuche blieben in den vergangenen Jahren ohne durchschlagenden Erfolg. Der einstige Fast-Monopolist auf der Schiene hat inzwischen gut die Hälfte des Marktanteils an konkurrierende Güterbahnen verloren.

„Wir haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt“, sagte Nikutta. Sie machte aber deutlich, dass sie auf bessere Rahmenbedingungen für den Schienenverkehr durch die Politik setze, etwa bei Steuern und Abgaben. Man müsse die Dimension der Aufgabe erkennen, wenn man die Klimaziel des Pariser Vertrags erreichen wollen. Bis 2030 wollen sie erreichen, dass DB Cargo 25 Millionen LKW-Fahrten im Jahr auf die Schiene bekomme.

Dies stehe im Einklang mit dem Regierungsziel, den Marktanteil des Schienengüterverkehrs von derzeit etwa 18 auf 25 Prozent zu steigern. Mit ihren 2500 Verladestellen könne DB Cargo das leisten. Dieses Netz müsse besser genutzt werden. Mittel- und langfristig solle DB Cargo auch wieder profitabel werden. Wann dies sei, hänge aber auch vom Verlauf der Coronakrise ab.

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