Versandhändler Neckermann-Verantwortliche sollen 19,8 Millionen Euro zahlen

Im Jahr 2012 ging der Versandhändler in die Insolvenz. Jetzt sollen ehemalige Verantwortliche einen zweistelligen Millionenbetrag an den Insolvenzverwalter zahlen.

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Die frühere Zentrale des Versandhändlers in Frankfurt. Quelle: dpa

Frankfurt Die Verantwortlichen von Geschäftsführung und Aufsichtsrat des 2012 in Insolvenz gegangenen Versandhandels Neckermann.de sollen insgesamt rund 19,8 Millionen Euro Schadenersatz an den Insolvenzverwalter des überschuldeten Unternehmens zahlen. Eine entsprechende Klage sei beim Landgericht Frankfurt anhängig, bestätigte eine Gerichtssprecherin am Donnerstag. Der Prozessbeginn ist für den 2. April vorgesehen. (Az.: 2-21 O 182/17)

Der Insolvenzverwalter wirft den Beklagten vor, nach der Feststellung der Überschuldung des Frankfurter Traditionsunternehmens weitere Zahlungen in Höhe von insgesamt 171 Millionen Euro veranlasst zu haben, von denen die Ausgabe von 19,8 Millionen Euro weder für die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs noch für anderweitige Pflichten erforderlich gewesen sei.

Gestritten wird vor Gericht dabei um die Frage, ob die Geschäftsführer zum Zeitpunkt der Zahlung bereits von der „Insolvenzreife“ des überschuldeten Unternehmens Kenntnis hatten. Den Aufsichtsratsmitgliedern wirft der Kläger vor, ihre Überwachungspflichten verletzt zu haben.

Dem Vernehmen nach steht der Frankfurter Justiz ein äußerst umfangreiches Verfahren bevor. Im Vorfeld war bereits von einer „Gutachterschlacht“ über betriebswirtschaftliche Aspekte und Insolvenzrecht die Rede.

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