Warenhauskette Galeria Kaufhof soll Zahlungsunfähigkeit drohen

Galeria Kaufhof soll einem internen Bericht zufolge die Zahlungsunfähigkeit drohen. In dem Papier werden drastische Sanierungsmaßnahmen gefordert.

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Der Warenhauskette droht einem Medienbericht zufolge die Zahlungsunfähigkeit. Quelle: dpa

Düsseldorf Der Warenhauskette Galeria Kaufhof droht die Zahlungsunfähigkeit. Das berichtet der „Spiegel“ unter Verweis auf einen internen Unternehmensbericht. Demnach befinde sich Kaufhof angesichts schlechter Zahlen weiter „in einer ausgeprägten Ertragskrise“. Es brauche drastische Sanierungsmaßnahmen gegen die „substanzielle wirtschaftliche Notlage“, angesichts schlechter Liquidität „droht die Zahlungsunfähigkeit“.

Ein Kaufhof-Sprecher widersprach gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) der Darstellung: „Galeria Kaufhof ist solide finanziert und hat die volle Unterstützung der Konzernmutter HBC.“ Er betonte allerdings das Ziel des Karstadt-Konkurrenten, in einem Sanierungstarifvertrag mit der Gewerkschaft Verdi deutliche Einsparungen erzielen zu wollen. „Unser Ziel ist, wieder dauerhaft wettbewerbsfähig zu sein, und dazu benötigen wir auch wettbewerbsfähige Personalkosten“, sagte der Unternehmenssprecher.

Kaufhof versucht gegenüber der Gewerkschaft Verdi derzeit drastische Einschnitte bei Löhnen und Gehältern durchzusetzen. Der neue Tarifvertrag ist laut dem Konzern notwendig, um wettbewerbsfähig zu sein und die rund 21.500 Arbeitsplätze zu erhalten.

Verdi will am 13. April über ein Gutachten zur wirtschaftlichen Lage der Warenhauskette und die Sanierungspläne des Managements beraten und entscheiden, ob Verhandlungen über einen Sanierungstarifvertrag aufgenommen werden.

Galeria Kaufhof war 2015 durch den börsennotierten nordamerikanischen Handelsriesen HBC übernommen worden, kämpft seitdem aber weiter mit schrumpfenden Umsätzen und Verlusten. Zuletzt hatte HBC in seinem Europa-Geschäft einen weiteren Umsatzrückgang um 3,4 Prozent verbuchen müssen – und das im wichtigen Weihnachtsgeschäft.

Bei Kaufhof summierte sich im vergangenen Geschäftsjahr ein Fehlbetrag von über 100 Millionen Euro, wie der Spiegel berichtet. Zudem seien die Umsätze von 3,1 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf nur noch 2,6 Milliarden Euro im Jahr 2017 gesunken.

Kaufhof-Konkurrent Karstadt hatte dagegen nach einem harten Sanierungskurs vor etwa einer Woche wieder einen Gewinn ausweisen können.

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