
Düsseldorf Karstadt rechnet im Gegensatz zum Konkurrenten Metro mit guten Verkaufszahlen im Jahresend-Handel. „Wir sind zuversichtlich für das Weihnachtsgeschäft. Es ist so etwas wie Erntezeit für all die Arbeit, die wir im Vorfeld geleistet haben“, sagte Karstadt-Chef Andrew Jennings der „Wirtschaftswoche“ laut Vorabmeldung. Zwar legten viele Kunden ihre Weihnachtseinkäufe immer weiter nach hinten - dieser Trend habe sich aber schon in den vergangenen Jahren abgezeichnet. „Wir sind sehr optimistisch“, betonte Jennings.
Auch dem Jahr 2012 sieht Jennings trotz europäischer Finanz- und Schuldenkrise gelassen entgegen: „Jede Branche, jedes Unternehmen ist von der aktuellen Finanzkrise auf die eine oder andere Art betroffen. Aber wir wachsen stärker als der Markt“, versicherte er. Karstadt-Konkurrent Metro (Kaufhof, Saturn, Media-Markt) hatte an Nikolaus wegen des schwächelnden Weihnachtsgeschäfts eine Gewinnwarnung veröffentlicht.
Zu den Expansionsplänen bei Karstadt sagte Jennings: „2012 stehen zwei bis drei Neueröffnungen an, voraussichtlich ein Warenhaus und zwei Sporthäuser. Schließungen sind nicht vorgesehen.“ Zu Geschäftszahlen wollte er sich nicht äußern. Nach Informationen der „Wirtschaftswoche“ belief sich der Karstadt-Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010/11 auf 3,228 Milliarden Euro.
Jennings zeigte sich überzeugt, dass Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen dauerhaft beteiligt bleibt: „Herr Berggruen ist ein Investor, der sehr langfristig agiert. Er kam her, um Karstadt, eine echte Markenikone, zu retten, und ein Grund, warum ich ihm zugesagt habe, war seine langfristige Ausrichtung. Er engagiert und interessiert sich stark für Karstadt und ist begeistert von der Marke.“
Zu einer möglichen Fusion zwischen Karstadt und Kaufhof in dem Fall, dass Berggruen auch die Metro-Tochter übernimmt, wollte sich Jennings nicht äußern: „Ich bin als CEO für Karstadt zuständig, und meine Aufgabe ist es, dieses Unternehmen voranzubringen. Deshalb kann ich mich dazu nicht äußern. Herr Berggruen ist ein hervorragender Unternehmer. Er wird das tun, was er für richtig hält.“