Weinhandel Aldi macht sich für die Winzer hübsch

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"Wir verdienen Geld"

Neben dem Pop-Up-Store gibt es eine eigene Webseite zum Thema Wein, es gibt für ihr Sortiment Kooperationen, wie die Edition Keller, die der Winzer Fritz Keller aus Baden inhaltlich verantwortet. Warum bemüht sich Aldi so sehr um die Weinwelt? Was unterscheidet Wein von anderen Genussmitteln?

Wein ist für uns ein wichtiger Bereich, aber kein Primus inter pares. Wir haben beim Wein die Möglichkeit zu beweisen, dass beste Qualität zu besten Preisen möglich ist. Wir bekommen Testierungen, Zertifikate und den Zuspruch der Kunden.

Das würde mit Bier so nicht funktionieren?

In der Theorie wäre das denkbar – aber wir versuchen abzudecken, was der Kunde wünscht. Beim Wein ist der Wunsch nach Bandbreite und Vielfalt da. Als einer der wahrscheinlich erfolgreichsten Weinhändler Deutschlands haben wir eben den Wunsch vernommen, dass die Kunden Wein verkosten wollen.

Noch immer gilt Wein als kompliziert. Es gibt Seminare, Fachbücher und und und. Wollen Sie mit ihren 100 Artikeln und den Sonderaktionen auch Menschen an das Thema Wein heranführen?

Wir haben die Aufgabe, Qualität im Weinbereich zu demokratisieren. Deswegen haben wir die Bandbreite verschiedener Qualitäten und fühlen uns besonders dem deutschen Wein verpflichtet. Wir versuchen schon seit vielen Jahren auch sehr gute Qualitäten im Discount zu positionieren. Wir waren auch mit die Ersten, die im Segment Discounter Weine aus Deutschland zu diesen Preisen angeboten haben, die wir für die Edition Keller verlangen.

Verdienen Sie damit auch Geld?

Selbstverständlich verdienen wir damit auch Geld.

Wo die Deutschen ihren Wein kaufen

Gibt es einen roten Faden für Ihr Weinprogramm – ein Abbild der internationalen Weinwelt?

Wir versuchen, aus allen wichtigen Anbaugebieten der Welt etwas anzubieten. Und natürlich Neuigkeiten und Abwechslung. Bestimmte Anbaugebiete, die etwas unbedeutender für uns sind, werden eher als Aktion verkauft. Europäische und deutsche Weine sind eher unser Standardsortiment. Am Ende aber entscheidet der Kunde, ob ein Artikel im Sortiment verbleibt.

Sie bieten aber zunächst erst mal die Neuigkeit an.

Selbstverständlich - wenn wir von der Qualität der Weine einer Region überzeugt sind. Da sind zwei Dinge wichtig. Zum einen die Typizität. Wenn wir einen Pinotage aus Südafrika anbieten, dann soll er die Merkmale dieser Rebsorte in dem Land aufweisen. Zum anderen brauchen wir ein Preis-Leistungs-Verhältnis, das unseren Ansprüchen genügt.

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