Das Elektroauto Nissan Leaf präsentiert ein fahrendes Auto - immer wieder gern genommen - darüber schweben Heißluftballone und Paraglider. In welchem Zusammenhang sie mit dem Fahrzeug stehen, bleibt offen.
Für den Dacia Duster singen Protagonisten „Another one drives a Duster“ zu den Klängen von Queens „Another one bites the dust“, bis dann unvermittelt Mehmet Scholl in Erscheinung tritt.
Und in seinem EcoSport-Spot überrascht Ford den Betrachter mit einem riskanten Überholmanöver in einer unübersichtlichen Bergkurve.
Bei der Entwicklung des Ford-Films haben die Verantwortlichen vermutlich jede Gehirnaktivität ausgeschaltet. Beim Betrachter löst es höchstens Unbehagen aus - ebenso wie der Knorr-Spot für „Natürlich lecker“. Denn jetzt enthält die Tüte, so die Botschaft, natürliche Zutaten. Man möchte gar nicht wissen, was Knorr zuvor jahrzehntelang in seine Würzbasen mischte...
Deutsche Werbung ist unzumutbar
Die Typologie der Kölner Werbeforscher hat einen klitzekleinen Fehler: Die überwältigende Mehrzahl der TV-Spots lässt sich ihren Typen nicht zuordnen. Die meisten TV-Spots bilden einfach in sturer Langeweile das Produkt ab, oder zeigen wahlweise fröhliche Menschen beim Konsum der Marke. Und wenn Bilder eingesetzt werden, passen sie oft nicht in den Kontext des Produkts.
Mein Fazit: Die deutsche TV-Werbung ist einfach grottenschlecht. Diese Spots helfen nicht, Marken zu differenzieren - geschweige denn Kauflust zu erzeugen. Da wundert es nicht, dass die Wirkung ausbleibt, dass TV-Werbung die Menschen langweilt und nervt.
Die meisten Werbefilme sind nichts weiter als abgefilmte Anzeigen. Und es wäre wohl besser gewesen, man hätte sie gleich als Anzeige produziert. Die deutschen Agenturen beherrschen TV nicht, wollen aber mit ihren unzumutbaren Spots auch online werben. Das kann nur in die Hose gehen.