Ich: „Aber warum?“
„Ihr Becher ist zu groß. Der passt nicht unter die Maschine.“
Ich schlucke. Mein Becher ist nicht mini, ok, aber ein Standard-Becher mit 360 Milliliter Füllvolumen für mittelgroße Getränke. Ich habe eben mal bei Amazon geguckt: Die meisten anderen sind größer. Wie soll das bei McCafé weitergehen?
So will McDonald´s aus der Krise
In US-Filialen startet ein neuer Anlauf mit dem besonders großen „Third Pound Burger“. Spekuliert wird zudem, dass die Kette auf den Öko-Zug springt und das US-Trendgemüse Grünkohl anbietet.
Quelle: dpa
Verkauft McDonald's in den USA bislang nur von 7.00 bis 10.30 und am Wochenende bis 11.00 Uhr. Dabei entfällt ein Viertel des Umsatzes darauf. Kunden wünschen sich ein ganztägiges Angebot. Das soll es nun in einigen Filialen auch geben - testweise.
Wurde nach andauernden Protesten von Angestellten und hohem öffentlichen Druck für Zehntausende US-Mitarbeiter beschlossen. Kritikern geht das Gehaltsplus aber nicht weit genug.
Wird in den USA gestrichen - zumindest teilweise. Geflügel mit Medikamenten, die auch bei der Behandlung von Menschen verwendet werden, wird nicht mehr verkauft. So soll das Risiko sinken, dass die Antibiotika bei Menschen nicht mehr wirken.
Plant McDonald's in Deutschland. Wer es bequemer mag, kann sich von Kellnern bedienen lassen - möglich soll das aber zunächst nur in ausgewählten Bereichen einiger Filialen sein.
Zusammengefasst: Mal angenommen, bei McCafé würde jeder noch einmal kurz nachdenken (und zum Beispiel Mehrweg-Umfüll-Kännchen verwenden) und das System mit dem eigenen mitgebrachten Becher würde rund laufen:
Vorteil: 100 Prozent Mehrweg
Nachteil: Weil den Verkäufern die Füllmenge des Bechers unbekannt ist, können Getränke kaum mehr nach klein-mittel-groß verkauft werden, es sei denn, das Getränk kommt aus einer Maschine, die den Milchanteil voreingestellt bekommen hat. So etwas gibt es aber meist nur in SB-Bäckereien.
Ekel-Faktor: Oh, Gott! Gut, im Bargeld-Land Deutschland fassen viele Baristas erst das Bargeld an und dann greifen sie zu Tassen und Croissant-Zangen und öffnen Milchpackungen. Geschmuddelt wird also eh schon. Nun aber fummeln die Verkäufer auch noch an Bechern herum, die die Kunden zuvor selber irgendwie gespült haben - oder auch nicht - und müssen demnach mitunter ohne Handschuhe die fremden Mundstücke abschrauben. Und berührt der Stutzen der Espresso-Maschine und die Milchkannen-Tülle beim Einschenken auch mit Sicherheit nicht den Rand des fremden Bechers?
Gnn! Viele Leute sind da unbedarft und ekelfest (siehe DB-Lounge, wo Leute trotz gegenteiliger schriftlicher Bitte ihre Gläser austrinken und mit dem eingespeichelten Rand des Glases dann erneut den Getränkespender betätigen). Für andere (wie mich), passt es irgendwie nicht zu einem Gastronomen, dass er das Geschirr wildfremder Leute in seine Küchen-Bereich stellt, in dem kurz darauf andere Tassen und Teller herumgeschoben werden. Bazillen-Schleudern gehören in die Kasse, nicht auf das Gitter der Espresso-Maschine.
Einkommen der McDonald’s Kunden
16,1 Prozent der deutschen McDonald’s Kunden sind ohne eigenes Einkommen: Zum Vergleich: Der Bundesdurchschnitt liegt bei 9,8 Prozent.
Quelle: Statista
Ein Nettoeinkommen von 500 Euro haben 8,4 Prozent der McDonald’s Kunden; im Bundesdurchschnitt sind es 7,7.
18,2 Prozent der McDonald’s Kunden haben ein Einkommen von 500 bis unter 1000 Euro; bei 20,4 Prozent der Deutschen ist das der Fall.
Zwischen 1000 und 1500 Euro verdienen 18,8 Prozent der McDonald’s Kunden. Im Bundesdurchschnitt sind es 24,1.
17,6 Prozent der McDonald’s Kunden verdienen 1500 bis 2000 Euro; bei 16,7 Prozent der Deutschen ist das der Fall.
Zwischen 2000 und 2500 Euro Nettoeinkommen erhalten 9,6 Prozent der McDonald’s Kunden und zehn Prozent der Deutschen.
5,8 Prozent der McDonald’s Kunden verdienen zwischen 2500 und 3000 Euro, im Bundesschnitt sind es nur 5,2 Prozent.
Zwischen 3000 und 3500 Euro verdienen 2,3 Prozent der McDonald’s Kunden. Im Bundesdurchschnitt sind es 2,5 Prozent.
1,6 Prozent der McDonald’s Kunden verdient zwischen 3500 und 4000 Euro. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 1,5 Prozent in dieser Einkommensklasse.
Mehr als 4000 Euro verdienen 1,8 Prozent der McDonald’s Kunden. Im Bundesschnitt sind es 2,2 Prozent.
System 3: Das Bielefelder Modell (nur die hauseigenen Mehrwegbecher)
Mir seit längerer Zeit bekannt aus Bielefeld. Einige Cafés starten Initiativen auf eigene Faust und verkaufen ihre hübschen Mehrwegbecher (hübsche, nicht coole) mit ihrem Branding und auch mit Thermo-Isolierung und Mehrweg-Deckel.
Vorteil: besser allein, als gar keiner. Und die Gastronomen kennen das Füllvolumen ihrer Becher.
Nachteil: Irgendwann schleppt man in seinem Portemonnaie zehn Café-Stempel-Karten mit - und in einem Rollkoffer zehn passende Kaffeebecher hinter sich her. Nicht sehr zukunftsweisend.
Ekelfaktor: Nun ja, der gleiche wie bei System 2. Jeder legt je nach Eile am heimischen Spülbecken den eigenen Hygiene-Standard fest.
Fazit: Ich muss sagen, Freiburg ist und bleibt offizieller Vorreiter mit seinem hygienischen Mehrwegsystem Nr. 1, bei dem man außerdem ohne Becher im Laden antanzen kann. Mehrweg ist dort immer frisch gespült vorrätig. Und wenn schon wegen auslaufender Milchschaumreste nicht die Tasche rein bleibt, so bleibt es zumindest das Gewissen.
Oder: Vielleicht entsteht ja in Freiburg ein neues Pfandbecher-Spendensystem vergleichbar mit der neben den Mülleimer gestellten leeren Bierdose. Für Flaschensammler wäre das neue Mehrweg-Coffee-to-go dann eine interessante Alternative.