




Nach dem langen Winter setzt nun der verregnete Frühsommer dem kriselnden Baumarktkonzern Praktiker zu. Das Geschäft sei "sprichwörtlich ins Wasser gefallen", sagte Vorstandschef Armin Burger der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch am Rande der Hauptversammlung in Hamburg.
Die erhoffte Aufholjagd im Gartengeschäft, in dem der Konzern gut ein Viertel seines Umsatzes macht, sei ausgeblieben. Dennoch hat der im vergangenen Jahr nur knapp der Pleite entronnene Konzern die Hoffnungen noch nicht in den Wind geschrieben. Im Mai seien Umsatz und Erträge auf Vorjahresniveau gewesen. "Wir warten das zweite Quartal ab", sagte Burger.
Für 2013 hat Praktiker wegen des Konzernumbaus weiter sinkende Erlöse angekündigt. Der Betriebsverlust soll aber eingedämmt werden. Eine konkrete Geschäftsprognose will das Management zur Jahresmitte wagen.
Praktiker war im Kampf mit Wettbewerbern wie Obi oder Hornbach mit seiner Billigstrategie ("20 Prozent auf alles") unter die Räder geraten. Sie kostete das Unternehmen viel und brachte nicht den nötigen Schwung ins Geschäft.
Handel
Der von Kirkel im Saarland nach Hamburg umgezogene Konzern hatte im Herbst wesentliche Teile eines rettenden Finanzkonzepts unter Dach und Fach gebracht. Damit endete vorerst ein heftiger Streit mit den Großaktionären, der Praktiker vor einem Jahr an den Rand der Pleite gebracht hatte. Im Zuge der Neuausrichtung stellt das Management Praktiker-Märkte auf die profitablere Tochter Max Bahr um.