Zalando Später Frühlingsanfang macht Online-Modehändler zu schaffen

Der Online-Modehändler Zalando hat sein Geschäft zum Start ins Jahr erneut stark ausgebaut, dabei aber wegen hoher Investitionen weniger verdient.

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Das können die deutschen Online-Händler
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Europas größter Online-Modehändler Zalando ist verhalten ins Jahr gestartet. Der Umsatz sei im ersten Quartal höchstens um 24,5 Prozent auf 801 Millionen Euro gestiegen, teilte der Berliner Konzern am Dienstag unter Berufung auf vorläufige Zahlen mit. Im Vorjahreszeitraum kam Zalando noch auf ein Plus von fast 29 Prozent.

Die Omnichannel-Trends im Handel

Gründe für das schwächere Wachstum will Zalando-Vorstandsmitglied Rubin Ritter erst zur Veröffentlichung der endgültigen Quartalszahlen am 12. Mai nennen. Ein Grund dürfte das Wetter sein: Im Vergleich zu 2015 lässt dieses Jahr der Frühlingsbeginn auf sich warten, was bei vielen Verbrauchern dazu führt, dass sie noch keine leichteren Kleidungsstücke kaufen, aber eben auch keine Winterjacken oder -schuhe mehr.

Die im MDax gelistete Zalando-Aktie gab im frühen Handel um rund vier Prozent auf etwa 28,70 Euro nach. Analysten zeigten sich von den Zahlen kaum verunsichert. Das erste Quartal sei saisonal sowieso eher schwach, urteilte Christian Schwenkenbecher von Hauck & Aufhäuser. Seine Kollegen von Bernstein sahen als positiv an, dass Zalando trotzdem an den Jahreszielen festhält. Auf Jahressicht soll der Umsatz um bis zu 25 Prozent zulegen. 2015 waren es allerdings noch 34 Prozent.

Was den Deutschen beim Online-Luxus-Kauf wichtig ist

Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebit) ist im ersten Quartal um bis zu 59 Prozent eingebrochen. Zalando nannte für den Ebit-Gewinn nur eine sehr breite Spanne von zwölf bis 28 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum hatten 29,1 Millionen Euro in der Bilanz gestanden. Analysten rechneten im Schnitt mit Erlösen von 822 Millionen Euro und einem bereinigten Betriebsgewinn von 21,6 Millionen Euro. Nach Ostern habe das Geschäft an Fahrt aufgenommen, sagte Ritter.

Nach Erhebungen des Marktforschungsinstituts GfK erlöste der Textilmarkt insgesamt in Deutschland im ersten Quartal ein Prozent weniger. Experte Bernd Lochschmidt erklärt dies mit einem Mangel an modischen Impulsen, der letztlich vor allem bei Frauen weniger Einkäufe nach sich ziehe. Zalando versucht dem mit der neuen Sportmarke Ivy Park von US-Sängerin Beyonce zu begegnen. Die erst kürzlich angelaufene Kampagne sei "ein großer Erfolg", sagte Ritter. Derzeit hat der Konzern mit mehr als 10.000 Mitarbeitern mehr als 1500 verschiedene Marken im Angebot und beliefert damit fast 18 Millionen Kunden. Ziel der Firma ist es, in der Zukunft einen Anteil von fünf Prozent am europäischen Modemarkt zu haben. Derzeit kommt Zalando auf rund ein Prozent.

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