Zuckerhersteller Südzucker will bis zu 100 Millionen Euro pro Jahr einsparen

Das schwächelnde Zuckergeschäft macht dem Konzern zu schaffen. Nun konkretisiert Südzucker seine Umbaupläne – und schließt Werkschließungen nicht aus.

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Das Unternehmen will seine Zuckerproduktion um jährlich 700.000 Tonnen reduzieren. Quelle: dpa

Mannheim Südzucker stellt seinen Aktionären Kosteneinsparungen von bis zu 100 Millionen Euro pro Jahr in Aussicht. Das gab Europas größter Zuckerkonzern am Dienstag bekannt und konkretisierte damit seine Umbaupläne für das schwächelnde Zuckergeschäft. Auch Werksschließungen schloss das Unternehmen nicht aus.

Die Produktion von Rübenzucker soll in Deutschland und anderen europäischen Ländern um bis zu 700.000 Tonnen im Jahr reduziert werden. Das sind 15 Prozent des Rübenzucker-Produktionsvolumen von 4,7 (2017: 5,7) Millionen Tonnen im vergangenen Jahr.

Zudem seien Kostensenkungen in der Verwaltung geplant. „Wir können einen Stellenabbau zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausschließen“, sagte ein Südzucker-Sprecher. Mit den Schließungen sollen die Kosten um rund 100 Millionen Euro gesenkt werden. Die Kosten für den Umbau ließen sich noch nicht abschätzen.

Im Zuckersegment erwartet der Konzern für das Geschäftsjahr 2018/19 (Ende Februar) einen Verlust von 150 bis 250 Millionen Euro. „Wir brauchen auch eine Erholung der Zuckerpreise“, sagte der Sprecher.

Zuletzt seien sie angesichts eines Überangebots nach der völligen Freigabe des europäischen Marktes im September 2017 auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren gesunken. „Ziel ist es, die Kapazitäten stärker am Bedarf des europäischen Marktes auszurichten“, erklärte Südzucker. Die Kürzungspläne sollen am Mittwoch dem Aufsichtsrat vorgestellt werden.

Den Börsianern schmeckt das Sanierungsprogramm: Die im Kleinwerteindex SDax notierte Südzucker-Aktie legte um 4,6 Prozent zu. Ähnlich große Einschnitte hatte Südzucker zuletzt 2006 in Angriff genommen. Damals hatte die Politik die Zuckerbranche gedrängt, sechs Millionen Tonnen Kapazitäten aus dem europäischen Markt zu nehmen. Südzucker schloss damals zwei Werke in Groß-Gerau und Regensburg.

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