Während Großbritannien Übergewicht und Diabetes jetzt mit einer Strafsteuer auf zuckerhaltige Getränke bekämpfen will, setzen immer mehr deutsche Hersteller und Handelsketten auf freiwilligen Verzicht, berichtet die WirtschaftsWoche. So will Lidl „in einigen Erfrischungsgetränken wie Cola oder Eistee im ersten Schritt den Zuckeranteil um fünf bis acht Prozent“ senken, sagte eine Sprecherin des Discounters. „Im Bereich der Molkereiprodukte überarbeiten wir derzeit jeden Joghurt“. Zudem würde derzeit der Zuckeranteil von 20 Süßgebäck- und Backwarenartikeln reduziert, konkret etwa bei gefüllten Croissants.
Die Rezepturen einzelner Cornflakes-Varianten seien bereits verändert worden. Im Januar 2017 hat sich Lidl dazu verpflichtet, Zucker und Salz in seinen Eigenmarkenprodukten bis 2025 um 20 Prozent zu reduzieren. Dabei sei Lidl „auf einem sehr guten Weg“, sagte die Sprecherin.
Auch Wettbewerber Aldi Süd hat zuletzt zuckerreduzierte Müslis und Cerealien beworben, demnächst sollen nach Unternehmensangaben weitere Produkte folgen. Rewe will im Laufe des Jahres rund 100 zuckerreduzierte Eigenmarkenprodukte anbieten. Neben den Händlern setzen auch zahlreiche Markenhersteller auf weniger Zucker in ihren Produkten. So ist für Dr. Oetker, „das Thema Zuckerreduktion für sämtliche Produkte und Marken interessant“, teilt eine Sprecherin mit.
Der Getränkehersteller Eckes-Granini will den Anteil zugesetzten Zuckers in seinen Produkten bis 2020 um zehn Prozent senken. Hermann Bühlbecker, Inhaber des Gebäckherstellers Lambertz, hofft, im kommenden Jahr „mit ersten Produkten auf den Markt zu kommen“, die weniger Zucker enthalten, sagte der Unternehmer der WirtschaftsWoche. Auch bei Zott, Zentis und Bahlsen steht das Thema nach Unternehmensangaben auf der Agenda.
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