Handelskonzern Metro nimmt nach Russland-Problemen Wechsel im Vorstand vor

Eine schlechte Russland-Bilanz zieht bei Metro personelle Konsequenzen nach sich. COO Pieter Boone muss gehen, Philippe Palazzi übernimmt.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Boone hatte 2012 den Vorsitz der Geschäftsführung des russischen Großhandelsgeschäfts übernommen. Quelle: Imago

Düsseldorf Der Handelsriese Metro zieht personelle Konsequenzen aus den Problemen in seinem Russland-Geschäft. Das für die Großmärkte in Russland zuständige Vorstandsmitglied, Chief Operating Officer (COO) Pieter Boone, verlasse Metro „in beiderseitigem Einvernehmen“, teilte der Dax-Konzern am Montag mit.

Der 46jährige Philippe Palazzi übernehme „mit sofortiger Wirkung“ Boones Aufgaben. Der Franzose habe in seiner 20jährigen Laufbahn bei Metro bewiesen, dass „er erfolgreiche Repositionierungen mit klarer Ergebnissteigerung realisieren kann“, sagte Aufsichtsratschef Jürgen Steinemann.

Metro hatte aufgrund von Rückschlägen im Russland-Geschäft im April die Umsatz- und Gewinnprognosen für das Geschäftsjahr 2017/18 abgesenkt und seine Aktien damit auf Talfahrt geschickt. Analysten hatten mit deutlicher Kritik reagiert.

Boone hatte 2012 den Vorsitz der Geschäftsführung des russischen Großhandelsgeschäfts übernommen, seit Juli 2015 war er Mitglied des Vorstandes. Der Niederländer war eigentlich noch bis zum September 2020 bestellt. Nun erfolgt die Trennung. Boone ist auch einer der Metro-Manager, gegen die sich Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Düsseldorf richten. Die Ermittler werfen ihm unter anderem Insider-Handel vor. Metro hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%