Gerade einmal anderthalb Jahre ist der Marktstart von Apples Tablet-Rechner iPad her. Trotzdem trug die neue Geräteklasse im letzten Quartal bereits sechs Milliarden Dollar zum Umsatz des kalifornischen Computerbauers bei. Weil dieser Erfolg unter anderem beim Konkurrenten Hewlett-Packard (HP) auf die Umsätze mit Laptop- und Netbook-Computern drückt, macht der nun einen verzweifelten Schritt.
Um den Absatz der eigenen neuen Tablet-Rechner in dem von Apple dominierten Markt zu befeuern, bezahlt HP mehreren prominenten Unternehmen die Entwicklung ihrer Apps, welche im HP-Betriebssystem WebOS laufen. Das berichten gut informierte Kreise.
Hierzu engagierte HP-Chef Léo Apotheker Europas größten Auftragsentwickler von iPhone- und iPad-Apps, die Berliner Firma YOC. Sie soll ihren Stammkunden aus der Industrie das unwiderstehliche Angebot machen, ein ähnliches Miniprogramm für HP-Tabletts zu programmieren. HP übernimmt die Kosten in vielen Fällen vollständig. Zum Kundenkreis von YOC gehören große deutsche Konzerne wie die Deutsche Bahn, die Deutsche Post, Daimler und Otto, internationale Riesen wie Nike, General Motors und Coca-Cola sowie Medienunternehmen wie Gruner + Jahr und britische Zeitungen wie „Sun“ und „Daily Mirror“. YOC bestätigte zwar auf Anfrage, dass es einen Vertrag mit HP gibt, wollte sich jedoch nicht zum Inhalt äußern.
Neben Apothekers HP macht auch Microsoft prominenten Unternehmen solche Angebote. Microsoft tritt zurzeit vor allem mit seinem Smartphone-Betriebssystem Windows Phone 7 gegen Apples iPhone an.