Hiroto Saikawa Nissan-Chef ist angeblich bereit zum Rücktritt

Hiroto Saikawa hatte zugegeben, sich unrechtmäßig bereichert zu haben. Nun will der Nissan-Chef offenbar den Weg für einen Nachfolger freimachen.

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Der Nissan-Chef hatte letzte Woche zugegeben, gegen interne Richtlinien verstoßen zu haben und sich dadurch unrechtmäßig bereichert zu haben. Quelle: Reuters

Der japanische Autohersteller Nissan will einem Agenturbericht zufolge diesen Montag über die Nachfolge von Konzernchef Hiroto Saikawa beraten. Dieser habe seinen Rücktrittswillen signalisiert, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Montag der Nachrichtenagentur Reuters.

Saikawa sagte laut einem Bericht der Zeitung „Nikkei“, er wolle den „Staffelstab“ so schnell wie möglich an die nächste Generation weitergeben. Nissan war zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Saikawa hatte letzte Woche zugegeben, gegen interne Richtlinien verstoßen zu haben und sich dadurch unrechtmäßig bereichert zu haben. Er habe fälschlicherweise eine Zuwendung aus einem Aktienvergütungsprogramm erhalten, das noch aus der Zeit des inzwischen wegen Veruntreuung von Firmengeldern angeklagten Ex-Nissan-Chefs Carlos Ghosn stamme, sagte Saikawa nach Angaben der Agentur Jiji Press. „Es tut mir sehr leid, dass ich Besorgnis verursacht habe“, zitierte ihn die Agentur.

Die Zahlungen sollten am vergangenen Mittwoch bei einer Sitzung des Nissan-Prüfungsausschusses bekannt geworden sein. Dabei gehe es um mehrere zehn Millionen Yen, die im Rahmen eines an der Wertsteigerung der Aktien orientieren Vergütungsprogramms (sogenannter Stock Appreciation Rights) gezahlt worden waren.

Saikawa hat nach dem Skandal um den früheren Chef Ghosn Besserung bei der Unternehmensführung und der Kontrolle versprochen. Ghosn soll sich auf Kosten des Unternehmens um mindestens fünf Millionen Dollar bereichert haben. Er bestreitet die Vorwürfe. Einem Medienbericht zufolge soll das Gerichtsverfahren im März starten.

Mehr: Hiroto Saikawa sollte eigentlich Ruhe in den krisengeschüttelten Konzern Nissan bringen. Nun scheint seine Zeit auf dem Chefsessel bald vorbei zu sein.

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