Vom 1789 gegründeten Kommissions- und Wechselhaus hat das Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Cie. in mehr als 200 Jahren den Aufstieg zur größten Privatbank Europas geschafft. In dieser Zeit überstand das Haus sechs Kriege, fünf Währungsumstellungen und elf Herrschafts- und Staatssysteme. Hier einige wichtige Daten der Unternehmensgeschichte:
1789: Salomon Oppenheim jr. gründet in Bonn ein Kommissions- und Wechselhaus
1798: Das Geschäft wird nach Köln verlegt
1818: Beteiligung an der Rheinschifffahrts-Assekuranz-Gesellschaft
1851: Die Bank beteiligt sich an der Gründung der GermaniaLebensversicherung und Rentenbank
1879: Beteiligung an der Gründung der Colonia Rückversicherungs AG
1931: Simon Alfred von Oppenheim sichert sich die Unterstützung von Robert Pferdmenges, der als Teilhaber eintritt.
1936: Die jüdischen Teilhaber Wilhelm Chan, Otto Kaufmann und Hermann Leubsdorf müssen wegen der Nürnberger Gesetze als Gesellschafter ausscheiden
1938: Unter dem Druck der Nationalsozialisten firmiert Oppenheim fortan als Pferdmenges & Co.
1942: Die Familie von Oppenheim muss ihr Schloss und das Gestüt Schlenderhan der SS übereignen
1944: Familienmitglieder werden verhaftet, später auch Pferdmenges
März 1945: Pferdemenges & Co. nimmt die Arbeit wieder auf
September 1945: Die britische Militärbehörde untersagt Pferdmenges jede öffentliche oder halböffentliche Betätigung (bis August 1947)
Juli 1947: Das Bankhaus nimmt seinen angestammten Namen wieder an
1953: Ein großer Teil der Wiedergutmachungsgeschäfte mit Israel wird über das Bankhaus Oppenheim abgewickelt
1989: Das Haus verkauft die Mehrheit an der Colonia Versicherung und erhöht das Eigenkapital von 180 Millionen auf 1 Milliarde D-Mark
1993: Der ehemalige Bundesbankpräsident Karl-Otto Pöhl wird Sprecher der Partner bei Oppenheim
1998: Matthias Graf von Krockow wird als Nachfolger Pöhls Sprecher der Bank
1998: Die Automobilkonzerne Daimler-Benz und Chrysler führen im Zuge der Fusion ihre Aktien für eine Übergangszeit in der eigens dafür gegründeten Oppenheim AG zusammen
1999: Die Bank stellt sich neu auf und konzentriert sich auf Vermögensverwaltung, Investment Banking und Private Banking
2003: Oppenheim und die IKB Deutsche Mittelstandsbank geben ein Kooperationsabkommen bekannt
Dezember 2004: Oppenheim kauft der ING-Gruppe die BHF-Bank ab
1. Juli 2007: Der Konzernsitz wird von Köln nach Luxemburg verlegt
Ende 2008: Im Geschäftsjahr 2008 rutscht Sal. Oppenheim in die roten Zahlen, es fällt ein Verlust nach Steuern von 117 Millionen Euro an.
Juli 2009: Nach Spekulationen in den Medien sagt der persönlich haftende Gesellschafter Friedrich Carl Janssen dem „Handelsblatt“, er sei fest der Meinung, dass die Traditionsbank ohne staatliche Hilfe durch die Krise komme.
5. August: Die Deutsche Bank prüft eine Beteiligung an Sal. Oppenheim.
28. Oktober: Die Deutsche Bank gibt den Abschluss eines Rahmenvertrages zur Übernahme der Oppenheim-Gruppe für rund 1,3 Milliarden Euro bekannt. Sal. Oppenheim soll sich künftig auf die Vermögensverwaltung konzentrieren.