Hohe Strompreise in Deutschland Norsk Hydro bekennt sich zu Neuss

Der Vorstandsvorsitzende des norwegischen Aluminium-Konzerns Norsk Hydro, Eivind Reiten, ist Befürchtungen entgegen getreten, der weltweit viertgrößte Aluminium-Hersteller werde sich aus der Fertigung in Europa zurückziehen.

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gil KÖLN. „Wir wollen die Produktion im deutschen Neuss, in Norwegen und in der Slowakei erhalten, denn Europa wird für uns als Absatzmarkt immer wichtiger“, sagt er in Köln. Der Konzern hatte mit der angekündigten Schließung der Aluminium-Hütten in Stade und Hamburg für negative Schlagzeilen gesorgt. Als Grund für den Beschluss gab Norsk Hydro die hohen Strompreise in Deutschland an. Wie in Stade und Hamburg läuft auch in Neuss, wo Norsk Hydro einschließlich der Verarbeitung rund 5 000 Personen beschäftigt, zum Jahresende der Stromliefervertrag aus. Bisher bezieht die Hütte den Strom von RWE. „Wir werden zum Jahresende nicht ohne Vertrag dastehen“, sagte Reiten. „Wir verhandeln mit zwei Anbietern.“ Der Konkurrent Corus hatte vergangene Woche mit Eon einen neuen Stromvertrag ausgehandelt. Trotzdem sieht Hydro-Chef Reiten mittelfristig einen Trend zur Produktion von Rohaluminium im Nahen Osten. Die Transportkosten spielten keine Rolle, die Energiepreise seien dort konkurrenzlos günstig. Norsk Hydro baut in Katar eine große Aluminiumhütte auf, bei der Erdgas zur Stromerzeugung dient. In der Endstufe sollen dort 1,2 Millionen Tonnen Aluminium pro Jahr erzeugt werden, das Zehnfache der Menge, die jetzt die zur Schließung anstehende Hütte in Hamburg produziert. Als Absatzmarkt wird Deutschland für Norsk Hydro aber immer wichtiger. „Wir brauchen die Nähe zum Kunden“, sagte Reiten. Von den 7 000 in Deutschland im Aluminiumsektor Beschäftigten seien nur 1 500 in der Produktion tätig.

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