Hotel Nächste Runde im Kampf ums Adlon

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So aber spüten die Adlon-Rebellen schnell, dass die Stimmung zugunsten Jagdfelds kippt. Noch während der Versammlung vollzog Fritsch deshalb eine Kehrtwende und versuchte, sein Konzept zurückzuziehen, was Jagdfeld-Sprecher Christian Plöger in der Pressemitteilung genüsslich ausschlachtete. Fritsch habe einräumen müssen, „dass sein Konzept erhebliche Mängel hat“, schrieb er. Jagdfeld selbst jubilierte, dass „wir uns jetzt wieder ganz unserer Arbeit widmen können“.

Arbeit gibt es tatsächlich genug, schließlich sind trotz des spektakulären Wahlerfolgs wichtige Probleme umgelöst: Den Fonds drücken Schulden in Höhe von 160 Millionen Euro, die 2016 auf einen Schlag fällig werden. Die Anleger haben zwei Jahre lang keinen Cent Ausschüttung erhalten, und die Adlon Holding der Familie Jagdfeld zahlt immer noch keine Pacht.

Erhebliche Interessenskonflikte

Wenn die Probleme nicht gelöst werden, könnte der Unmut der Anleger, die ihre Vollmachten für Fritsch widerrufen haben, schnell wieder wachsen. Schließlich gibt es bei Jagdfeld, der beim Adlon-Fonds Initiator, Geschäftsführer und Vertragspartner in Personalunion ist, tatsächlich erhebliche Interessenkonflikte. Und die Ereignisse bei seinem zweitem Prestigeprojekt, dem Grandhotel Heiligendamm an der Ostsee, lassen manchen Anleger ins Grübeln kommen: Dort stimmten Anleger in diesem Jahr einem Kapitalschnitt zu und mussten auf 90 Prozent ihrer Einlage verzichten.

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