„Die Diskrepanz zwischen den unterschiedlichen Verlustschätzungen ist so groß, dass das Finanzministerium jetzt für Aufklärung sorgen muss“, fordert Gerhard Schick, Finanzexperte der Grünen und Mitglied im Kontrollausschuss, gegenüber der WirtschaftsWoche. Anlass ist eine kürzlich bekannt gewordene Schätzung, wonach die Bad Bank, in die die HRE ihre Schrottpapiere ausgelagert hat, noch bis zu 50 Milliarden Euro abschreiben muss. Bisher hieß es beim Bund, die Rückstellungen von knapp vier Milliarden Euro reichten aus.
Die Politiker werden auch darüber beraten, ob das Restgeschäft der HRE fortgeführt und an einen Investor verkauft oder doch abgewickelt werden soll. Für die Fortführung plädiert der Kontrollausschuss-Vorsitzende Florian Toncar (FDP). „Ich gehe weiter davon aus, dass die jetzt gefundene Lösung die für den Steuerzahler schonendere ist.“
Dagegen sagt Grünen-Finanzexperte Schick: „Ich bezweifle, dass sich der Aufwand lohnt, die HRE für einen Verkauf fit zu machen.“ Zudem warnt Schick vor einer Verschleuderung der Bank: „Es macht keinen Sinn, die HRE mit Steuergeld aufzupäppeln, um sie dann einem privaten Investor auf dem Silbertablett zu präsentieren.“