Hype um LinkedIn Angst vor der Blase

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Linkedin an der Börse Quelle: REUTERS

Das stimmt. Tatsächlich ist das Business Netzwerk Linkedin im Gegensatz zu Globe.com kein hastig auf den Markt geworfenes Startup.  Das Unternehmen ist bereits acht Jahre alt, ist eine globale Marke, hat rund 100 Millionen Nutzer und ein solides Geschäftsmodell. 

Das Problem:  Noch sind die Umsätze zu spärlich, um eine zehn Milliarden Dollar Bewertung zu rechtfertigen. Im vergangenen Jahr erzielte Linkedin mit dem Verkauf von Abos für Profi-Nutzer und Online-Werbung rund 243 Millionen Dollar, wies einen Profit von 15 Millionen Dollar aus. 2009 und 2008 fielen Verluste von insgesamt 8,5 Millionen Dollar an.

Zum Vergleich: Als Google im August 2004 an die Börse ging, konnte es auf Umsätze von 1,5 Milliarden Dollar und einen Profit von 400 Millionen Dollar im Geschäftsjahr 2003 verweisen.

Bewertung von Linkedin nicht überzogen

Gemessen an den Maßstäben von Investmentbanken wie Goldman Sachs ist die Bewertung von Linkedin allerdings nicht überzogen. Bei einem Börsenwert von 8,9 Milliarden Dollar ist jeder Linkedin-Nutzer 89 Dollar wert. 

Als Goldman Sachs im Januar bei Facebook einstieg, wurde jeder der 600 Millionen Nutzer des sozialen Netzwerks mit etwa 83 Dollar bewertet.

Facebook spielt in anderer Liga

Doch Facebook spielt in einer anderen Liga als Linkedin. Das soziale Netzwerk soll im vergangenen Jahr rund 1,9 Milliarden Dollar umgesetzt und 700 Millionen Dollar Gewinn erzielt haben.  In diesem Jahr soll der Umsatz sogar auf über vier Milliarden Dollar klettern.

Linkedin-Verwaltungsratschef Hoffman und sein CEO Jeff Weiner müssen in diese Sphären erst noch vorstossen. Für dieses Jahr peilen sie einen Umsatz von einer halben Milliarde Dollar an, gespeist durch Expansion, vor allem in Europa. Im Gegensatz zu Facebook müssen sie nun allerdings ihre Quartalszahlen offenlegen. Wie sich diese entwickeln, wird damit zwangsläufig auch den Hype um Facebook beeinflussen und dessen fürs Frühjahr 2012 erwarteten Börsengang.

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