WAZ-Geschäftsführer Bodo Hombach kündigte gegenüber der Wirtschaftswoche an: „Wir werden voraussichtlich im Sommer kostenpflichtige Apps anbieten, selbstverständlich mit sehr starkem lokalem Bezug.Wir beobachten die Landschaft sehr genau, denn die aktuellen Entwicklungen haben eine unglaubliche Rasanz.“
Der Axel Springer Verlag hatte bereits kurz nach dem Start der Miniprogramme für seine Tageszeitungen „Bild“ und „Welt“ mehr als 100.000 verkaufte Apps gemeldet.
Das US-Forschungs- und Beratungsunternehmen für Informationstechnologien Gartner erwartet, dass 2010 weltweit 4,5 Milliarden Apps weltweit heruntergeladen werden.
Weil jedoch die Verlage das mögliche Zukunftsgeschäft mit den Apps durch die öffentlich-rechtlichen Sender wie die ARD mit ihrer angekündigten Gratis-Tagesschau-App bedroht sehen, fordert Hombach jetzt klare Ansagen aus Berlin.
Er vermisse eine politische Auseinandersetzung über die Machtverhältnisse in der digitalen Welt.
Der frühere Kanzleramtsminister von Gerhard Schröder kritisiert: „Die etablierten Parteien blenden die Entwicklungen in der neuen Medienwelt bislang fast komplett aus – das ist ein eklatanter Fall von Politikversagen.“