
Salzgitter/Frankfurt Mit einem organisatorischen Kunstgriff will Salzgitter seine Steuerlast im laufenden Jahr um 100 Millionen Euro verringern. Der zweitgrößte deutsche Stahlhersteller will die Struktur des Konzerns zu Jahresbeginn neu ordnen. Infolge dieser Umstrukturierung werde sich der Nachsteuergewinn im Konzernabschluss 2011 voraussichtlich um rund 100 Millionen Euro erhöhen, teilte das MDax-Unternehmen am Mittwoch in Salzgitter mit. Zugleich bestätigten die Niedersachsen ihren Ausblick: Die bisherige Prognose, nach der der Salzgitter-Konzern ein Vorsteuerergebnis für das Geschäftsjahr 2011 um 200 Millionen Euro erwartet, ändere sich durch diesen Vorgang nicht. Im nachbörslichen Handel bauten Salzgitter-Aktien ihren Tagesgewinn etwas aus.
Mit der bisherigen Struktur können die von den einzelnen inländischen Konzerngesellschaften erzielten Gewinne und Verluste nach Unternehmensangaben nur eingeschränkt untereinander verrechnet werden, wodurch dem Konzern in den nächsten Jahren steuerliche Nachteile in nennenswerter Größenordnung entstehen würden. „Durch eine Zusammenführung aller wesentlichen inländischen Konzerngesellschaften in einen einheitlichen steuerlichen Organkreis können diese Nachteile vermieden werden.“
Dazu übernimmt die in Salzgitter Klöckner-Werke GmbH umfirmierte frühere Klöckner-Werke AG (eine hundertprozentige Konzerngesellschaft der Salzgitter AG) den Angaben zufolge die bisher von der Salzgitter Mannesmann GmbH gehaltenen wesentlichen inländischen Mehrheitsbeteiligungen sowie das Finanzclearing des Konzerns. An der Führungsstruktur des Konzerns ändere sich nichts. Die Maßnahmen müssen noch vom Aufsichtsrat der Salzgitter AG gebilligt werden, der darüber am 15. Dezember entscheiden wird.