Absatzrückgang Der amerikanische SUV-Rausch wird zum Problem für Toyota

Toyotas Gewinnmarge ist weiterhin hoch. Doch steigende Kosten und Stagnation in Schlüsselmärkten beunruhigen die Firmenführung.

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Toyota: Der amerikanische SUV-Rausch wird zum Problem Quelle: dpa

Tokio Der japanische Autobauer Toyota bleibt weit hinter seiner Rekordform zurück. Im Ende März abgelaufenen Bilanzjahr 2017 sank der Absatz sogar leicht auf 8,964 Millionen Autos (ohne einen Teil der Joint-Ventures in China). Immerhin konnte Toyota den Umsatz um 6,5 Prozent auf 29,4 Billionen Yen (226 Milliarden Euro) und den Betriebsgewinn sogar um 20 Prozent auf auf 2,4 Billionen Yen (18,5 Milliarden Euro) erhöhen.

Der Reingewinn, in den ein Großteil der Einnahmen aus China einfließt, kletterte sogar um 36 Prozent auf 2,5 Billionen Yen (19,2 Milliarden Euro).

Mit einer operativen Gewinnmarge von 8,2 Prozent hat Toyota noch immer wenig Grund zu jammern. Die Kernmarke von Volkswagen ist beispielsweise nur halb so rentabel. Die Aktionäre honorierten den Gewinnsprung mit einem mehr als zwei prozentigen Kursgewinn.

Aber der Konzern ist aufgeschreckt. Denn der wichtigste Grund für die Schere zwischen sinkenden Absatz und steigenden Gewinnen sind Wechselkursgewinne. Sie beliefen sich auf rund zwei Milliarden Euro.

Außerdem scheint das Unternehmen eine traditionelle Stärke zu verlieren: Der Konzern senkte die Kosten im vergangenen Jahr um wenig mehr als eine Milliarde Euro. Gleichzeitig steigen die Fixkosten und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung.
Besonders hart ist für Toyota, dass der Absatz in Nordamerika, dem größten Markt für die Japaner, geschrumpft ist. Das Unternehmen leidet darunter, dass die US-Bürger mehr SUVs und weniger spritsparende Kompaktwagen und Limousinen kaufen. Doch bei Toyota konnten steigende SUV-Käufe den sinkenden Absatz in anderen Modellreihen nicht auffangen. Gleichzeitig musste Toyota die Rabatte erhöhen. Nur in Europa stieg der Absatz.
Für 2018 sagt Toyota darum Stagnation voraus. Der Absatz soll leicht auf 8,950 Millionen Autos sinken, der Umsatz auf 29 Billionen Yen, der Betriebsgewinn auf 2,3 Billionen Yen und der Reingewinn auf 2,1 Billionen Yen. Allerdings hat Toyota auch dieses Jahr gute Chancen, die eigenen Erwartungen zu übertreffen. Denn der Konzern basiert seine Vorsage auch dieses Jahr wieder auf konservativen Wechselkursprognosen.

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