Agrochemiekonzern Syngenta wächst – und will weiter an die Börse

Der von China kontrollierte Konzern hat seinen Umsatz trotz Widrigkeiten im ersten Halbjahr gesteigert. Syngenta will weiter an die Börse gehen.

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Trotz eines anspruchsvollen Umfeldes peile der Konzern auch im Gesamtjahr Wachstum an. Quelle: Reuters

Der Börsenkandidat Syngenta Group hat sich trotz niedriger Getreidepreise und der Coronavirus-Krise im ersten Halbjahr 2020 gut geschlagen. Der Umsatz des Agrochemiekonzerns stieg um zwei Prozent auf 12,04 Milliarden Dollar, wie dem ersten Zwischenbericht der im Besitz des chinesischen Staatskonzerns Chemchina stehenden Gesellschaft zu entnehmen war.

Die aus der Syngenta AG aus der Schweiz, Adama aus Israel sowie den landwirtschaftlichen Aktivitäten der chinesischen Sinochem bestehende Syngenta Group war erst im Juni aus der Taufe gehobenen worden. Das operative Ergebnis (Ebitda) der Gruppe verbesserte sich von Januar bis Juni um sieben Prozent auf 2,22 Milliarden Dollar.

Trotz eines anspruchsvollen Umfeldes peile der Konzern auch im Gesamtjahr Wachstum an. „Obwohl die Rohstoffpreise bisher weltweit relativ niedrig geblieben sind, hat es Wetterextreme gegeben, die sich in den kommenden Monaten und Jahren auf die Rohstoffpreise auswirken könnten“, prognostizierte Konzernchef Erik Fyrwald auf einer Telefonkonferenz und bezog sich dabei auf Stürmen in der Kornkammer der USA, hohen Temperaturen in den westlichen USA und Überschwemmungen in China. Die Bauern seien gezwungen, sich diesen durch den Klimawandel ausgelösten Wetterextremen anzupassen. Dies sei eine Chance für Syngenta.

Das Unternehmen mit Sitz in Basel sieht sich als Weltmarktführer im Bereich Pflanzenschutz und als Nummer drei im Bereich Saatgut. Zu den Konkurrenten gehören unter anderem die deutschen Konzerne Bayer und BASF.

Die früher an der Schweizer Börse notierte Syngenta wurde 2017 für 43 Milliarden Dollar von Chemchina geschluckt. Doch Syngenta will weiterhin auf das Parkett zurückkehren. Beim Abschluss der Übernahme durch ChemChina im Juni 2017 stellte das Unternehmen einen erneuten Börsengang innerhalb von fünf Jahren in Aussicht. „Mitte 2022 wäre die Fünf-Jahres-Marke“, sagte Fyrwald. „Wir glauben, dass wir auf Kurs sind, dies zu erreichen.“

Bevor es soweit ist, schließt Syngenta aber auch eine Privatplatzierung nicht aus. Der Konzern prüfe alle Möglichkeiten, um die Schulden abzubauen, sagte Finanzchef Chen Lichtenstein. Bisher gebe es keine konkreten Pläne. „Aber die Restrukturierung der Schulden steht auch im Zentrum des Börsengangs. Was wir bis zum IPO tun, könnte auch Privatplatzierungen beinhalten.“

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