
Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS schraubt nach einem kräftigen Gewinnanstieg im vergangenen Jahr die Dividende nach oben. Für 2013 zeigte sich Vorstandschef Tom Enders vor allem dank der steigenden Nachfrage nach Airbus-Fliegern optimistisch.
Das operative Ergebnis (Ebit) solle im laufenden Jahr vor Einmaleffekten auf 3,5 Milliarden Euro von zuletzt drei Milliarden Euro zulegen. "In Zukunft wird für uns als Management-Team anhaltendes Ergebniswachstum weiterhin oberste Priorität haben", erklärte Enders am Mittwoch. "Bis wir unsere Rentabilitätsziele erreichen, liegt noch ein gutes Stück Weg vor uns."
Bereits 2012 bescherte die Ziviljet-Tochter dem Konzern trotz des schwächelnden Militärgeschäfts einen Gewinnsprung. Der Überschuss kletterte um knapp ein Fünftel auf 1,23 Milliarden Euro. Der Umsatz legte um 15 Prozent auf 56,5 Milliarden Euro zu. Seine Aktionäre will Enders verwöhnen. Aus dem Gewinn sollen sie 60 Cent je Anteilsschein bekommen, 15 Cent mehr als im Vorjahr. Die Zahlen erfüllten in etwa die Erwartungen der Analysten.
Airbus und das Boeing-Zivilgeschäft im Vergleich
Umsatz (in Millionen Euro):
Airbus: 33.103
Boeing: 27.931
Gewinn (Ebit, in Millionen Euro):
Airbus: 584
Boeing: 2.699
Beschäftigte:
Airbus: 55.000
Boeing: 80.000
Angaben für 2011
Flugzeuge:
Airbus: 4.437
Boeing: 3.371
Wert (in Millionen Euro, Listenpreis):
Airbus: 495.513
Boeing: 226.487
Angaben für 2011
Bestellungen 2011:
Airbus: 1.419
Boeing: 805
Bestellungen 2012 (Stand: 31. August):
Airbus: 384
Boeing: 666
Auslieferungen 2011:
Airbus: 534
Boeing: 477
Auftragsbücher prall gefüllt
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
EADS verfügt über prall gefüllte Auftragsbücher. Der Orderbestand habe zuletzt 566,5 Milliarden Euro betragen, im vergangenen Jahr waren Neubestellungen von 102,5 Milliarden Euro dazu gekommen. Airbus will im laufenden Jahr seinen Auslieferungsrekord von 2012 übertrumpfen: Bis zu 610 Modelle sollen zu den Kunden fliegen. Im vergangenen Jahr verdoppelte die Konzerntochter ihr Betriebsergebnis auf 1,23 Milliarden Euro. EADS warnte jedoch, Verzögerungen beim Produktionsstart des neuen Langstrecken-Jets A350 könnten Airbus ins Kontor schlagen. Das Programm bleibe herausfordernd. "Die Zeitplanung enthält keine weiteren Puffer", hieß es.
Während fast alle Schwestersparten wie Eurocopter oder das Raumfahrtsegment Astrium Zuwächse verbuchten, knickte das Ergebnis der Rüstungseinheit Cassidian um gut die Hälfte ein. Der Grund liegt in einem Sanierungsprogramm, das die Oberschleißheimer im vergangenen Jahr angesichts düsterer Zukunftsprognosen nach der geplatzten Fusion mit der britischen BAE Systems auf den Weg gebracht haben.