Airbus stoppt Produktion des größten Passagierflugzeugs der Welt 5 Fragen und Antworten zum Aus des A380

Ausgeflogen - das Schicksal des größten Passagierflugzeugs der Welt ist besiegelt. Fliegen wird er jedoch noch lange. Quelle: imago images

Airbus hat angekündigt, die Produktion des A380 im Jahr 2021 zu beenden. Was bedeutet das für Flughäfen, Airlines und Passagiere?

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Airbus gibt sein Großraumflugzeug A380 im Jahr 2021 auf. Das kündigte der Flugzeughersteller am Donnerstag an. Die wichtigsten Hintergründe im Überblick.

Warum wird der A380 eingestellt?

Der Betrieb des A380 ist für viele Fluglinien nicht wirtschaftlich. Sie setzen bei Langstreckenflügen inzwischen auf Flugzeugmodelle mit lediglich zwei statt vier Turbinen. Das spart Kosten bei der Anschaffung und Wartung. Durch die doppelte Zahl an Triebwerken gegenüber anderen modernen Langstreckenflugzeugen steigt der Wartungsaufwand beim A380 deutlich. Zudem ist der Spritverbrauch höher. Auf vielen Strecken ließ sich das Flugzeug nur vollbesetzt (853 Sitze) kostendeckend einsetzen.

Die Folge: In den vergangenen Jahren hatte kaum noch eine Fluglinie ein Modell geordert. Airbus drohten die Bestellungen auszugehen. Der Konzern fuhr die Jahresproduktion zuletzt von zeitweise bis zu 30 Maschinen auf nur noch sechs Exemplare zurück. Als Emirates nun beschloss, seine A380-Bestellungen von 162 auf insgesamt 123 Maschinen zu reduzieren, zog Airbus die Konsequenzen.

Wie lange wird der A380 noch fliegen?

Vermutlich noch sehr lange, auch wenn kein genaues Datum feststehen kann. Die Nutzungsdauer von Passagiermaschinen kann leicht 20 oder 30 Jahre erreichen. Wer sich also vorgenommen hat, mit dem A380 mitzufliegen, wird noch ausreichend Gelegenheit haben. Eine Übersicht von Flügen mit dem A380 findet sich übrigens auf Webseiten wie iflya380.com.

Was passiert mit den besonderen Bauten an Flughäfen?

Der A380 ist so groß, dass Flughäfen spezielle Vorkehrungen für ihn einrichten mussten. Auf absehbare Zeit bleibt für die großen Hubs wie in Frankfurt, München und auch für Flughäfen wie Düsseldorf alles beim Alten. Die bereits ausgelieferten und noch bestellten Maschinen werden noch viele Jahre genutzt werden - entsprechend lange werden die Flughäfen die Infrastruktur vorhalten. Eines der Probleme bleibt bestehen: Viele Regionalflughäfen können keine Starts und Landungen des A380 anbieten.

Wie viele A380 gibt es und welche Fluggesellschaften nutzen ihn?

Es ist der größte Abnehmer des A380, dessen Entscheidung auf andere Modelle zu setzen, das Ende besiegelt hat. Emirates betrieb mit dem Stichtag 31.12.2018 exakt 109 Maschinen des Typs A380. Die Lufthansa wirkt mit 14 Maschinen als vergleichsweise kleiner Kunde - und landet dennoch auf Platz 3 der Rangliste. Singapore Airlines verfügt über 24 Maschinen. Weitere Airlines mit 10 oder mehr Maschinen sind British Airways, Qantas, Korean Air, Etihad, Qatar Airways und Airfrance im Einsatz. Selbst alle diese Gesellschaften zusammen aber betreiben weniger Maschinen als Emirates. In Summe werden am Ende knapp 300 Maschinen des Typs gebaut worden sein.

Was bedeutet das A380-Aus für Airbus?

Im Zuge der Einstellung der Produktion fallen Arbeitsplätze weg. Da die Fluggesellschaften allerdings andere Maschinentypen bei Airbus bestellen, besteht die Möglichkeit, dass diese Mitarbeiter im Unternehmen verbleiben können. So standen etwa für den 350-900 zum Ende des Jahres mehr als 700 Bestellungen in den Büchern, für den seit 2016 erhältlichen A350-1000 sind es rund 170.

Mit Material von dpa/Reuters.

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