Aixtron-Übernahmne Gabriel will chinesischen Käufer erneut überprüfen

Der chinesische Konzern Fujian Grand Chip Investment will die deutsche Aixtron für 670 Millionen Euro kaufen. Doch Wirtschaftsminister Gabriel zieht nun die bereits erteilte Unbedenklichkeitsbescheinigung zurück.

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Das Bundeswirtschaftsministerium will das Prüfverfahren für den chinesischen Käufer neu aufnehmen. Quelle: Aixtron

Herzogenrath Das Bundeswirtschaftsministerium stellt die Übernahme des deutschen Spezialmaschinenbauers Aixtron durch einen chinesischen Bieter erneut auf den Prüfstand. Das Ministerium habe seine Anfang September an das Unternehmen Fujian Grand Chip Investment erteilte Unbedenklichkeitsbescheinigung widerrufen und eine Wiederaufnahme des Prüfverfahrens angekündigt, teilte Aixtron am Montagmorgen mit. Aixtron sei darüber am späten Abend des vergangenen Freitags informiert worden. Gründe für die erneute Prüfung nannte das Unternehmen zunächst nicht.

Die Übernahme schien bereits in trockenen Tüchern. Mitte Oktober hatten die Aixtron-Aktionäre den Chinesen fast 60 Prozent ihrer Anteilsscheine zum Kauf angedient. Damit war der Investmentfonds des Geschäftsmanns Zhendong Liu eigentlich am Ziel, nachdem ihn die Aixtron-Eigner lange hatten zappeln lassen. Er hatte die Mindestannahmeschwelle auf 50,1 von 60 Prozent gesenkt, um die Übernahme nicht zu gefährden. Die Annahmefrist verlängerte sich damit bis zum 21. Oktober.

FGC bietet über das Vehikel Grand Chip Investment insgesamt 676 Millionen Euro für das 1983 aus der Aachener Hochschule RWTH hervorgegangene Unternehmen mit seinen rund 750 Mitarbeitern. Aixtron produziert Chipanlagen zur Herstellung von Leuchtdioden (LED), die in der Unterhaltungselektronik, Autoindustrie und bei industrieller Beleuchtung zum Einsatz kommen. Zahlreiche Aixtron-Aktionäre hatten auf der Hauptversammlung im Frühjahr gegen die Übernahmepläne gewettert. Sie fürchten den Abfluss von Know-how und hielten das Angebot für zu niedrig.

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