
Frankfurt Der Gesundheitskonzern Fresenius will Aktien seiner Dialysetochter FMC kaufen und sich so dauerhaft einen Stimmrechtsanteil von mehr als 30 Prozent sichern. Fresenius plane den Erwerb von rund 3,5 Millionen FMC-Stammaktien und nehme dafür etwa 180 Millionen Euro in die Hand, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Hintergrund sei, dass der Stimmrechtsanteil an FMC von derzeit 30,3 Prozent durch die Ausübung von Aktienoptionen mittelfristig auf bis zu 29,3 Prozent verwässert werden könnte. Wenn Fresenius dann seinen Anteil wieder auf mehr als 30 Prozent aufstocken würde, müsste der Konzern den Aktionären seiner Dialysetochter nach dem Wertpapier- und Übernahmegesetz an Kaufangebot machen. Dies will Fresenius vermeiden. „Der geplante Aktienerwerb soll den Stimmrechtsanteil an FMC auf Dauer über 30 Prozent halten und damit den Status quo bewahren", hieß es.
Wann Fresenius den Aktienkauf plane, gab der Konzern nicht bekannt. Er solle aber den Kurs der FMC-Stammaktie möglichst nicht beeinflussen. Nach dem Schritt würde der Stimmrechtsanteil an der Tochter bei rund 31,5 Prozent liegen. Da der zusätzliche Ergebnisanteil an FMC die Kosten des Aktienkaufs übersteige, rechnet Fresenius mit einem „geringfügigen Anstieg“ seines Konzernergebnisses. An der Börse wurde der Plan begrüßt. „Das sind positive Nachrichten für FMC, da sie ein klares Bekenntnis von Fresenius zu FMC aufzeigen“, schrieb Analystin Christa Bähr von der DZ Bank in einem Kurzkommentar. Für Fresenius sei wiederum der leichte Beitrag zum Nettoergebnis positiv zu bewerten.
Die Stellung von Fresenius als persönlich haftende Gesellschafterin von FMC ist an einen Anteil von mindestens 25 Prozent des Grundkapitals geknüpft. Die Kosten für den Aktienkauf könne Fresenius aus dem laufenden Cashflow beziehungsweise durch die Inanspruchnahme bestehender Kreditlinien stemmen. Der Verschuldungsgrad im kommenden Jahr gemessen am Verhältnis der Nettofinanzverbindlichkeiten zum operativen Ergebnis (Ebitda) werde aus heutiger Sicht unter der Marke von 3,0 bleiben.