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Alstom-Übernahme Siemens will ein offizielles Angebot vorlegen

Siemens arbeitet an einem verbesserten Angebot für den französischen Industrie-Konzern Alstom. Insidern zufolge soll noch in dieser Woche eine offizielle Offerte vorgelegt werden.

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Was alles einmal zu Siemens gehörte
Joe Kaeser Quelle: dpa
Wolfgang Dehen Quelle: dpa
Kaffee tropft aus einem Kaffee-Vollautomaten in eine Tasse Quelle: dapd
Gigaset-Telefone Quelle: dapd
Stopp-Schild vor einem Gebäude mit dem Benq-Logo Quelle: AP
Schild Nokia Siemens Networks Quelle: dpa
Infineon-Fabrik Quelle: REUTERS

Im Bieterkampf mit General Electric um die französische Industrie-Ikone Alstom könnte Siemens Insidern zufolge bereits diese Woche ein offizielles Angebot vorlegen. Siemens arbeite intensiv an der Verbesserung seiner Offerte, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Im Gespräch ist, dass die Münchner im Tausch für das Energiegeschäft von Alstom ihre Zugsparte abgeben.

Für die Energiesparte der Franzosen, die für rund drei Viertel des Konzerngeschäfts steht, hat auch der US-Rivale General Electric ein Angebot vorgelegt. Die Amerikaner stoßen mit ihrer 12,35 Milliarden Euro schweren Offerte aber auf Widerstand in der französischen Regierung, die bei einer Übernahme durch den US-Konzern Jobs in Gefahr sieht und Siemens als Nothelfer ins Spiel gebracht hat. Siemens hatte Ende April ein Angebot angekündigt. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass Alstom seine Bücher öffne, und das Management für Gespräche bereitstehe. Eine abschließende Entscheidung über eine konkrete Offerte wollte Siemens dann innerhalb von vier Wochen treffen.

Mittlerweile sei Siemens bereit, im Tausch für das Energiegeschäft von Alstom die gesamte Zugsparte abzugeben, wie die Insider weiter berichteten. Damit würde nicht nur die Produktion von ICE-Zügen an den Hersteller der TGV-Züge gehen, sondern auch der Bau von U- oder Stadtbahnen bei Alstom landen. Zudem biete Siemens an, mit den Franzosen ein Joint Venture für Signaltechnik zu gründen, sagten die Insider.

Siemens würde durch das Tauschgeschäft die Energiesparte von Alstom erhalten. Siemens werde anbieten, das Geschäft mit Wind- und Atomkraft von Alstom an den staatlichen Atomkonzern Areva zu verkaufen, sagten die Insider weiter. Dadurch sollten Bedenken der französischen Regierung zerstreut werden, das Land könne seine Unabhängigkeit bei Energiefragen verlieren. Bedenken gibt es offenbar auch über den Einfluss von Siemens auf die neue Alstom, die sich auf das Bahngeschäft konzentrieren würde. Die Münchner führten Gespräche mit den Regierungen in Paris und Berlin über die Möglichkeit, dass der französische Staatsfonds CDC seine Beteiligung an Alstom aufstockt, sagten die Insider. Derzeit hält der französische Staat mittels CDC 0,9 Prozent an Alstom. Einer der informierten Personen zufolge könnte Frankreich mehr als zehn Prozent an Alstom erwerben.

Einige der Informanten bezweifelten, dass Siemens mit seiner Offerte Areva überzeugen kann. Doch eine Gegenofferte würde es der französischen Regierung erlauben, von GE weitere Zugeständnisse einzufordern. Alstom nahestehende Personen sagten, der französische Konzern wolle Bargeld und bevorzuge die GE-Offerte. Während der TGV-Anbieter bei Signaltechnik wachsen wolle, wolle er das Angebot an Schienenfahrzeugen nicht ausbauen. Siemens, General Electric und Areva lehnten eine Stellungnahme ab. Eine Sprecherin von Alstom sagte lediglich, der Konzern prüfe das Angebot von GE und habe eine Interessensbekundung von Siemens erhalten. Ein Sprecher der französischen Staatsfonds CDC konnte außerhalb der Bürozeiten nicht erreicht werden.

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