Aluminiumhersteller Trimet kehrt in Gewinnzone zurück

Nach einem Verlust von 42,3 Millionen Euro im Jahr zuvor, ist der größte deutsche Aluminium-Produzent Trimet ist im zurückliegenden Geschäftsjahr in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt.

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Der Vorstandsvorsitzende der Trimet Aluminium AG, Martin Iffert. Quelle: dpa

Bei Trimet sieht man wieder schwarz. Gemeint sind die Zahlen, die wieder für Gewinne stehen. Ein Ergebnis von 3,2 Millionen Euro steht zu Buche nach 42,3 Millionen Euro Verlust im Vorjahr. Der Umsatz von Trimet ging durch gesunkene Aluminiumpreise von 1,3 Milliarden Euro auf 1,2 Milliarden Euro zurück. 

Grund für die Verluste im Vorjahr waren fatale Fehlspekulationen. Einschätzungen für die Entwicklung der Strompreise erwiesen sich als falsch. Damals sagte Trimet-Eigner Heinz-Peter Schlüter: „Nach der Havarie des Atomkraftwerks im japanischen Fukushima und der darauf folgenden Abschaltung mehrerer Kernkraftwerke in Deutschland sind die Strompreise schlagartig angestiegen, und wir haben weiter mit stark steigenden Strompreisen gerechnet. Dagegen haben wir uns mit Stromlieferverträgen abgesichert, die sich dann aber als zu teuer herausstellten.“ Der Großhandelspreis für Strom sinkt seitdem und macht vor allem den Stromerzeugern wie E.On, RWE und EnBW erhebliche Probleme. Die konventionellen Kraftwerke rechnen sich nicht mehr.

Trimet hatte auf das falsche Pferd und als Großverbraucher von Strom auf eine zu düstere Prognose für die Strompreisentwicklung gesetzt. Dagegen profitierte der norwegische Wettbewerber Norsk Hydro. Der hatte sein teils still gelegtes Werk im rheinischen Neuss wieder in Betrieb genommen, auch weil der Strompreis an der Börse gesunken war.

Trimet hatte in den vergangenen zwei Jahren nicht damit gerechnet, dass die stark steigende Produktion von Windstrom das kurzfristige Stromangebot drastisch erhöht und somit für sinkende Preise sorgt. Strom ist naturgemäß der größte Kostenfaktor beim Betrieb von Elektrolyseöfen für die Herstellung von Aluminium.

Nach der Bekanntgabe des Trimet-Gewinns am Mittwoch will das Essener Unternehmen nun stärker in das Geschäft mit der Automobilzulieferung einsteigen. Aber Trimet hat auch selbst Gefallen an der Energieindustrie gefunden und will sich nun nach Erwerb von zwei Alu-Drahtherstellern in Frankreich stärker in dieser Branche engagieren.

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