Moskau Angesichts drohender US-Sanktionen wirft der Gründer des russischen Aluminiumkonzerns Rusal das Handtuch. Oleg Deripaska gebe seinen Posten im Verwaltungsrat als nicht-exekutiver Direktor auf, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Um den Konzern zu retten, will der russische Milliardär auch die Kontrollmehrheit abgeben. Seine Beteiligung an Rusal will Deripaska demnach auf unter 50 Prozent senken. Zudem soll eine Reihe unabhängiger Manager bestellt werden.
Rusal ist der größte Aluminiumproduzent außerhalb Chinas. Die US-Regierung hatte Anfang April Sanktionen gegen russische Firmen und Oligarchen verhängt. Diese bedrohen nun die Existenz Rusals. Erst am Vortag hatte der Konzern gewarnt, dass sich Handelspartner und Geldgeber von dem Unternehmen abwenden würden, sollten die Sanktionen nicht gelockert werden. Im Oktober endet eine Frist, in der Unternehmen noch Geschäfte mit Rusal machen dürfen.
Beobachter hatten daher spekuliert, wie lange sich wohl Deripaska noch halten kann, vor allem weil sein Rückzug eine der Forderungen der USA ist. Bereits am Vortag waren Firmenchefin Alexandra Bouriko sowie sieben weitere Verwaltungsräte zurückgetreten.